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Meinungskrise und Meinungsbildung

Eine Philosophie der Doxa


Blaue Reihe. 2022. 126 Seiten.
978-3-7873-4090-3. Kartoniert
EUR 9,90




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Christian Bermes diskutiert in seinem Essay das Konzept der Meinung in einem grundsätzlichen Sinne. Er fragt danach, ob wir überhaupt noch ein Verständnis von Meinungen als Meinungen besitzen. Zeitkritisch und in Auseinandersetzung mit Positionen der Sozial- und Kommunikationswissenschaften zeigt Bermes, dass die Meinungskrisen der Gegenwart letztlich in einer Krisis der Doxa gründen.
Die Antworten scheinen klar zu sein, wenn es um Meinungen geht: Meinungen sind privat, subjektiv, beliebig oder willkürlich. Werden Meinungen dem Wissen gegenübergestellt, erscheinen sie als ein Provisorium, das möglichst schnell überwunden werden muss, damit sinnvoll von Erkenntnis gesprochen werden kann. Gleichwohl müssen wir mit Meinungen umgehen, gerade die Herausforderungen der Sozialen Medien zeigen dies aufs Neue. In seinem Essay entwickelt Bermes in Auseinandersetzung mit Wittgenstein und im Anschluss an das phänomenologische Projekt einer Rehabilitierung der Doxa Bausteine zu einer Theorie wohlfundierter Meinung. Er diagnostiziert einen Mythos, der sich um das Meinungskonzept entwickelt hat, und erörtert die Doxa im Ausgang von einem Verständnis des Exemplarischen. Meinungen sind nicht einfach beliebig, subjektiv oder willkürlich. Auch Meinungen unterliegen Qualifikationsmerkmalen. Dies hat sowohl Auswirkungen für die Philosophische Anthropologie als auch für dasjenige, was als öffentliche Meinung bezeichnet wird.
Die zweite Auflage hat der Autor um ein Vorwort ergänzt, das auf die vielfältige Resonanz auf das Buch eingeht.

Wir beobachten allerorten Meinungsexplosionen, ob in den sozialen oder in den institutionalisierten Medien, die eine Meinungsführerschaft für sich beanspruchen. Dieser Meinungsüberschuss führt zu Meinungsverdruss und lässt uns fatalerweise den Wert der Meinungen geringschätzen, sagt der Philosoph Christian Bermes. Im Gespräch mit Knut Cordsen in der Bayern 2 "kulturWelt" erläutert er die Thesen seines für den Tractatus-Preis 2022 nominierten Essays "Meinungskrise und Meinungsbildung". Hier nachhören: www.br.de!


In der Zeit vom 10.-16.03.22 ist »Meinungskrise und Meinungsbildung« von Christian Bermes das »Buch der Woche« in der Wochenzeitung Freitag. Hier geht es zum Dossier!


„Obwohl alle Welt zu allem und jedem eine Meinung hat, ist das, was all diese Meinungen als solche ausmacht, erstaunlich schwer zu greifen. Christian Bermes … hat … ebenso bündige wie aufschlussreiche Überlegungen zu diesem seltsam schillernden Begriff der Meinung angestellt – Überlegungen, die das Bild deutlich differenzieren und, wie nur folgerichtig, verändern.“ Ralf Konersmann, Die Politische Meinung, Nr. 574 (2022).


Können wir wirklich alles meinen, was wir wollen, oder sind dem Grenzen gesetzt? Christian Bermes betrachtet den Streit um Meinungen und Meinungsfreiheit aus philosophischer Sicht – und stellt Kriterien auf, wann eine Äußerungen als Meinung gelten kann.

Christian Bermes im Gespräch mit Catherine Newmark am 13.02.2022 in der Sendung "Sein und Streit" auf » Deutschlandfunk Kultur.


„Meinungen sind kein Ablassbrief, um sich in einem Paralleluniversum einzurichten“. Christian Bermes im Interview mit Dominik Erhard, veröffentlicht am 28 Januar 2022 auf » philomag.de. "... ist diese „Philosophie der Doxa“ ungewöhnlich anregend, weil sie gegen den Begriff der bloßen Meinungsfreiheit den der weithin unterschätzten Meinungsbildung so stark macht. Dem zu folgen, erfordert ein hohes Maß an Konzentration, doch schärft das eigene Urteilsvermögen ungemein. Wer möchte sich schon an Georg Christoph Lichtenbergs spöttische Empfehlung halten: „Nichts kann mehr zu einer Seelen-Ruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.“ Gregor Dotzauer im Tagesspiegel vom 25.01.2022


„Wir laufen einer fixen Idee hinterher, indem wir glauben, dass wir alles meinen könnten, was wir meinen wollen“, sagt der Philosoph Christian Bermes in SWR2. » Hören Sie hier den vollständigen Beitrag aus der Sendung vom Fr., 7.1.2022 6:00 Uhr, SWR2 am Morgen, SWR2 auf swr.de.

»Bermes skizziert die Grundlinien einer Philosophie der Doxa in seinem lesenswerten Essay sehr konzentriert und eingängig, indem er der Meinung in der Geschichte der Philosophie nachspürt und unter anderem wichtige Anstöße von Husserl, Heidegger, Arendt und Wittgenstein für ein Konzept der Meinung aufgreift.«
Ulrike Bardt im Philosophischen Literaturanzeiger 73 (2023) 3.

Beachten Sie auch folgende Titel:

Fakten und Verunsicherung
Breidenbach, Carina | Ghalleb, Ines | Pensel, Dominik | Simon, Katharina | Telsnig, Florian | Wittmann, Martin (Hg.)

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