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»Schreiben, Text, Verwandlung« Alltag und Improvisation in Wolfram Lotz’ Heilige Schrift I


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 70/1
EUR 16,90


Der Beitrag zeigt, auf welche Weise Wolfram Lotz’ diaristische Praxis in Heilige Schrift I eine improvisierende Schreibform darstellt. Lotz überträgt dafür seine dialogische Theaterästhetik auf das Tagebuchschreiben: Alle äußeren Unterbrechungen werden unmittelbar in den Text integriert und dienen als willkommene Affordanz zum Schreiben von Unvorhergesehenem. Zudem gerät bei der Übertragung loser Notizen in das digitale Gesamtdokument die Unlesbarkeit der eigenen Handschrift zu einer Störung, die den Autor zur Abweichung vom ursprünglich Notierten zwingt. Dabei verkoppelt sich das doppelt vermittelte Schreibprozedere mit dem Unmittelbarkeitsbegehren einer radikal inklusiven Diaristik zu einer komplexen Medieninstallation, die sich als produktiver Rahmen improvisierenden Schreibens erweist.