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Offene Objekte, Offene Subjekte?

Körper und Dinge im Geflecht von Anhänglichkeit, Zuneigung und Verbundenheit 


Back to issue: ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 2/1/2011: Offene Objekte
DOI: https://doi.org/10.28937/1000107525
EUR 0.00


»Anhänglichkeiten« gehören nicht zum Vokabular der Handlungstheorie. Sie sind zugleich unbestimmte und fesselnde Fäden in Bünden, die alle irgendetwas bewirken, aber als einzelne nicht selbstgenügsam, nicht unabhängig sind. Anstatt eindeutig zwischen bestimmenden und abhängigen Dingen zu unterscheiden, geht der Beitrag zu einer weniger scharfen, aber unendlich produktiveren Ansatz über, der bestimmende Handlungen als ein in Netzwerken disseminiertes faire faire ([jemanden etwas] tun machen) auffasst. Wesentlich wäre dann nicht, sich von »Anhänglichkeiten« zu befreien, sondern die guten von den schlechten zu trennen, nicht indem man auf großartige Prinzipien zurückgreift, sondern indem man sich der immanenten Gerechtigkeit der Dinge überlässt. Aber wie wäre die Qualität einer »Anhänglichkeit« zu beurteilen? Der Beitrag sucht anhand von Beispiel-fällen von Sportlern, Drogensüchtigen und Musikliebhabern eine Art »anhänglicher« Moral zu entwickeln, die aus dem Gewebe unhintergehbarer Bindungen gemacht wäre.

»Attachments« do not belong to the vocabulary of action. Incommensurable and situational, they are at once constraining and indeterminate, deployed in bonds that all do something, but among which none is independent for itself. Instead of distinguishing clearly between dependent and determining things, the paper passes to a less trenchant but infinitely more productive approach to distributed action, conceived as a (make [someone] do [something]) disseminated in networks. The essential, then, is not to liberate oneself from the attachments, but to sort the good ones from the bad, by leaning not on grand overarching principles but on the immanent justice in things. But how can we judge the quality of an »attachment«? Drawing on cases of sportsmen, drug addicts, and music lovers, this contribution aims to clarify what an »attached« morality could look like, a morality which would be made of the fabric of uncircumventable ties.