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Menschenwürde

Kant und die Aufklärung


2023. 372 Seiten
978-3-7873-4342-3. Kartoniert
EUR 58.00


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Stefanie Buchenau befasst sich in diesem Buch mit den historischen Wurzeln des Begriffs Menschenwürde. Indem sie diesen erstmals als einen Leitbegriff Kants und der Aufklärung deutet, werden die Voraussetzungen geschaffen, um die Sprache der Aufklärung überhaupt wieder zu verstehen und zu diskutieren. In diesem Sinne trägt ihre Forschung auch zur Klärung aktueller gesellschaftlicher Fragen und Debatten bei.
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Kant unser heutiges Verständnis von Menschenwürde nachhaltig geprägt hat. Nur ist dieser Begriff bisher ausschließlich in seiner praktischen Dimension erfasst worden, und man hat vor allem Kants Widerstand gegen die Anthropologie der Aufklärung hervorgehoben. In diesem Buch werden die gängigen Perspektiven nun umgekehrt. Der leitende Gedanke ist, dass Kants Begriff von Menschenwürde durchaus eine anthropologische Dimension im weiteren Sinne besitzt, insofern er sich auf eine Bestimmung, eine Perfektibilität und einen Titel aller Menschen und vernünftigen Weltbürger bezieht. Seinen anthropologischen Begriff von Würde entwickelt Kant in einer intensiven Debatte mit seinen aufklärerischen Zeitgenossen Mendelssohn, Herder, Garve, Schiller, Blumenbach und Forster. Er liegt sowohl seiner praktischen als auch seiner kritischen Philosophie allgemein zugrunde, die Kant in einer berühmten Reflexion als eine »transzendentale Anthropologie« bezeichnet. Der hier versuchte anthropologische Zugriff auf Kant erfordert zwar eine radikale Umdeutung, eröffnet aber auch ganz neue Einsichten. Er erlaubt es, Kants Thesen in ihrer Genese und in ihrem Kontext zu lesen und sie philosophiehistorisch einzuordnen.
The venerable concept of dignity, which has recently been the center of attention among scholars, has had a long, complex and rich history. To understand it, the scholar must follow and unravel its many threads. No one has engaged in this task with more mastery than Stefanie Buchenau. Her scholarship is extremely meticulous and methodical; her exposition is clear and straightforward. She never gets lost in details, and she always has a firm grasp of the main point. It is hard to imagine a more reliable guide through all the twists and turns of the history of the concept of dignity.

Frederick Beiser