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Die Erfahrung des Totalitarismus und die Realpolitik der Vernunft

Aspekte der Aktualität der Kritischen Theorie


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 11
DOI: 10.28937/9783866748705_8
EUR 6,00


Das von Peter Sloterdijk ausgerufene Ende der Kritischen Theorie ist eher ein Symptom für Gehalt und Niveau politischer Debatten im Übergang zur sogenannten »Berliner Republik«, als daß die Behauptung etwas Substanzielles über kritische Theorie aussagen würde. Alex Demirovic fordert in seinem Beitrag zum Stand der kritischen Theorie heute denn auch dazu auf, diese Debatten zum Ausgangspunkt einer Reflexion des zeitdiagnostischen Gehalts zu nehmen. Dieser Gehalt hat eine Menge mit dem Verhältnis Horkheimers und Adornos zur Demokratie und ihrer Stellung in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte zu tun. Entgegen den neueren Tendenzen zur Überschätzung dieses Beitrags, aber auch gegen ältere Thesen einer Ignorierung der Bedeutung von demokratischen Verhältnissen, zeigt Demirovic das ambivalente Verhältnis insbesondere Adornos zur Demokratie auf. Denn dieser wendete sich vor allem gegen eine Überschätzung demokratischer Partizipation angesichts der Übermacht von gesellschaftlichen Verhältnissen, an denen diese Partizipation gerade nichts ändern kann.