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Die Beispiele in der Kritik

Eine Untersuchung zur Rolle der Beispiele in Kants Kritik der reinen Vernunft


Kant-Forschungen 35. 2025. ca. 350 Seiten
978-3-7873-4690-5. gebunden
EUR 98,00
erscheint im April 2025


Die Beispiele in Kants »Kritik der reinen Vernunft« (1781/87) werden meist als nachrangig behandelt, manchmal sogar stark kritisiert. Ein Grund hierfür ist Kants vermeintlicher Anspruch, dass die Beispiele nur illustrativen Zwecken dienen und zur Begründung transzendentaler Prinzipien nichts beitragen sollen. Vor diesem Erwartungshorizont erscheinen die Beispiele als Zeugnisse veralteter Paradigmen, die den Allgemeinheitsanspruch in Frage stellen. Doch was passiert, wenn man die »Kritik« von ihren Beispielen her liest? Eine solche Lektüre erfordert ein Umdenken: Sie darf die Philosophie nicht als abstraktes Lehrgebäude begreifen, sondern muss diese als ein mediales Verfahren nachvollziehen, das die Beziehung von Besonderem und Allgemeinem verhandelt. Erst dann wird die kritische Funktion der Kantischen Beispiele verständlich. Gegenstand der »Kritik« ist – so die These – das Problem des Beispiels und mit ihm die Ordnung des Exemplarischen, die im 18. Jahrhundert in eine fundamentale Krise geriet.