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Das ontologische Debakel oder was heißt: Es gibt Medien?


Back to issue: ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 8/2/2017: Operative Ontologien
DOI: https://doi.org/10.28937/1000107979
EUR 0.00


Die aktuelle Wende zu neuen Ontologien in den Medien- und Kulturwissenschaften ist begleitet von der Anstrengung, Ontologien pragmatisch zu begründen und in Praktiken, Prozesse und Akte aufzulösen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass Pragmatismus sich in Funktionalismus verkehrt und die ontologische Frage funktionalistisch beantwortet wird. Diese Gefahr zeigt sich deutlich im Begriff der ›operativen Ontologie‹, der sich in der Informatik schon in den 1990er Jahren im Kontext der Automatisierung von gespeichertem Wissen eingebürgert hat. Im Rückgang auf Willard van Quines Bestimmung des ontologischen Debakels wird nach den Chancen gefragt, die sich in der ontologischen Krise für einen medienphilosophischen Zugang jenseits einer funktionalistischen und damit zugleich technischen Lösung verbergen.
The current turn to new ontologies in media and cultural studies is accompanied by an effort to base ontology on pragmatics and thus to dissolve it in practices, processes and acts. Such attempts, however, run the risk that pragmatism turns into functionalism and the ontological question is answered in functional terms. This danger is evident in the concept of an ‘operative ontology,’ which was already used in computer science as early as the 1990s in the context of the automation of stored knowledge. By going back to Willard Van Quine’s notion of an ontological debacle, this paper asks about the opportunities that lie in the ontological crisis for a media philosophical approach beyond a functionalist and thus technical solution.