Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Die Wiederholung und die Bilder

Zur Philosophie des Erinnerungsbewußtseins


Blaue Reihe. 2007. Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Ausgabe von 2007. 443 Seiten.
978-3-7873-1846-9. Kartoniert
EUR 29,90


Leider kommt es bei unseren Print-on-Demand-Titeln derzeit aufgrund von Engpässen bei unserem Dienstleister zu verlängerten Lieferzeiten (i.d.R. 2 bis 4 Wochen).


Im Buch blättern
Stephan Otto unternimmt eine Analyse der Theoriekontexte, in denen die Frage nach Gedächtnis und Erinnerung entweder beantwortet werden kann oder aus denen sie verschwindet – und warum sie aus ihnen verschwindet. Um diese Kontexte vorzustellen, konfrontiert er Vico mit Hegel, Aristoteles mit Plotin und diesen wiederum mit Augustinus, stellt er die Transzendentalphilosophie Kants der Phänomenologie Husserls, Schelers und Ricoeurs gegenüber, untersucht die Wittgenstein’sche Philosophie der normalen Sprache, den französischen Neostrukturalismus und die deutschsprachige Theorie der Subjektivität im Hinblick auf ihr »Erinnerungsdefizit« und setzt sich mit der Neurowissenschaft, die am »Erinnerungsbewusstsein« an ihre Grenzen stößt, auseinander.
Mit Stephan Ottos Ausführungen zur Erinnerung liegt ein nicht nur kenntnisreiches, sondern auch thesenstarkes Buch vor, dessen programmatisches Grundanliegen es ist, die nur in kulturwissenschaftlicher und literarischer Hinsicht virulente Erinnerungsthematik ins Zentrum philosophischer Betrachtung zu rücken. ... Über die Frage nach bild- oder nicht-bildhafter Erinnerung, die auf die nach der Anschaulichkeit oder Abstraktion des Denkens überhaupt verweist, wird deutlich, dass es bei memoria um nichts Geringeres geht, als um den Stellenwert der aisthesis, der Wahrnehmung, Sinnlichkeit und Konkretion unseres Weltzugreifens und Selbstbegreifens. Das Bild nun provoziert die Frage, inwiefern dem Denken selbst Sinnlichkeit zukommt, und zwar nicht in Form einer Analogie, sondern in Form einer in Erinnerungsbildern verbürgten Sinnlichkeit des Denkens selbst, die einen Erkenntnisgegenstand von eigener Erkenntniskraft bilden. Sie zieht ihre besondere Relevanz aus der Ausbildung der Person als einer qua Erinnerungsfähigkeit charakteristisch gebildeten Persönlichkeit. Dabei erhellt Otto - und dies ist eine besondere Qualität seiner Darstellung der Erinnerungstheorien - jeweils auch die philosophischen Kontexte und Rahmenbedingungen.
www.kritikon.de

Beachten Sie auch folgende Titel:

Immanuel Kant - Was bleibt?
Brandt, Reinhard

Immanuel Kant - Was bleibt?