Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Aufhebung

Kritik des Leidens bei Karl Marx, Heinrich Heine und Theodor W. Adorno


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 69/1
EUR 16,90


Leiderfahrungen haben nicht nur eine individuelle Dimension, sondern sind immer schon in gesellschaftliche Ordnungen eingefasst, die sie hervorbringen, strukturieren und Linderungsperspektiven offerieren. Insofern ist Leid eine Dualität eingeschrieben, die sich zwischen individueller Erfahrbarkeit und gesellschaftlicher Formung bewegt. Es wird argumentiert, dass der junge Karl Marx und der alte Heinrich Heine diese Dualität als prekär bestimmen und folglich dieses Verhältnis problematisieren. Wo Marx jedoch das individuelle Leid in einem revolutionären Kollektiv aufzuheben versucht, insistiert Heine auf der Unaufhebbarkeit des Leids in kollektiven Identitätsangeboten. Dieser Befund zeigt sich, wenn man Marx’ Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie mit Heines Deutschland – Ein Wintermärchen miteinander konfrontiert. Darauf aufbauend soll nachgezeichnet werden, dass Heines Kritik der Leidaufhebung die Grundlage für Theodor W. Adornos Essay Die Wunde Heine darstellt.