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Anschauen, Benutzen, Beschmutzen

Schularchitekturen und andere ästhetische Dispositive


Back to issue: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 54. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106141
EUR 14.90


Die verstärkte Aufmerksamkeit, die Dingen und Artefakten neuerdings entgegengebracht wird, hat in der Folge dazu geführt, dass immer häufiger auch die Architekturen von Schulgebäuden auf ihre Effekte hin befragt werden. Dabei zeigt sich jedoch, dass es theoretisch wenig befriedigend ist, diese lediglich als sog. »dritte Erzieher« zu betrachten. Um deren Wirkungen zu erklären, werden häufig Anleihen bei ästhetischen Modellen gemacht. Diese Form der Interpretation versuchen wir in unserem Beitrag zu problematisieren, indem wir die ästhetischen Positionen Martin Seels und Jacques Rancières einander gegenüberstellen und diskutieren. Wie sich Schularchitekturen künftig interpretieren lassen, ohne von schlichten Wirkungsannahmen auszugehen und ohne die Gruppe ihrer »Benutzer« zu unterschlagen, zeigen wir abschließend an ausgewählten Beispielen.


An increasing theoretical interest in the world of artefacts on the part of the humanities and the social sciences has caused a number of research projects on the effects of school architecture. However, it turned out to be dissatisfying to examine exclusively the space as a so-called »third educator«. In order to interpret the impact of school buildings various studies are using patterns of analysis which are common in the fields of art history and aesthetics. The paper studies these models of interpretation and confronts them with the positions of Martin Seel and Jacques Rancière. By means of two selected examples we show how school buildings could be analyzed without taking simplistic assumptions about their impact and suppressing the diversity of user communities.