Phänomenologie des Traums

Um der philosophisch schwierig zu erfassenden Traumerfahrung gerecht zu werden, wählt der Autor eine phänomenologische Herangehensweise. Zunächst beschäftigt er sich mit der Verdammung des Traums in der Philosophiegeschichte, nämlich mit jener bereits im Mythos vollzogenen, in der Antike dann verfestigten und mit der Neuzeit endgültig sich durchsetzenden Trennung zwischen Traum und Realität. Der Traum wurde zum Dubiosen und Irrationalen par excellence, das die Grenzen der vernünftigen Wirklichkeit zu demarkieren hatte. Die daran anschließende Würdigung, aber auch Kritik an psychoanalytischen Versuchen einer Rehabilitation des Traums führt schließlich zu der Frage, wie demgegenüber eine phänomengerechte Annäherung verfahren könnte. Ates untersucht in seiner „Phänomenologie des Traums“, wie die oneirische Erfahrung überhaupt möglich sein kann, welche Vermögen gegeben sein müssen, damit die Träume sich ungeachtet der Diskontinuitäten in der (Selbst-)Wahrnehmung, ungeachtet der teils bizarren und radikalen Metamorphosen dennoch in einer Art naivem Realismus ereignen können.

• | Kapitel kaufen CoverU1
• | Kapitel kaufen Präliminarien9
• | Kapitel kaufen I. Geschichtlichkeit einer philosophischen Traumvergessenheit. Eine Hinführung19
• | Kapitel kaufen 1.  Am Anfang war die Spaltung: die bereits im Mythos vollzogene ­Trennung und Degradierung des Traums19
• | Kapitel kaufen 2. Die grelle Vernunft der Antike: Der entzauberte Traum als ­Wahrnehmungsrest und Täuschung27
• | Kapitel kaufen 3. Renaissance einer anfänglichen Trennung: Die Neuzeit und der Traum als das Andere einer rationalen Wirklichkeit43
• | Kapitel kaufen 4. Das defizitäre Traumspiel und seine Verdrängung in den Solipsismus55
• | Kapitel kaufen II. Der große Versuch einer Rehabilitation der Traumerfahrung durch Freud und die phänomenologische Kritik daran75
• | Kapitel kaufen 1. Die Begriffsperson Freud und seine Wegbereiter75
• | Kapitel kaufen 2. Der Traum der Psychoanalyse80
• | Kapitel kaufen 3. Das Unbewusste und das Es89
• | Kapitel kaufen 4. Phänomenologische Kritik an den Voraussetzungen ­psychoanalytischer Traumtheorie98
• | Kapitel kaufen 5. Zu den Träumen selbst99
• | Kapitel kaufen 6. Vernunftkritik106
• | Kapitel kaufen 7. Kritik an der Konzeption des Unbewussten117
• | Kapitel kaufen 8. Kritik der Kritik: eine abschließende und überleitende Bemerkung128
• | Kapitel kaufen III. Propädeutik: methodische (Un-)Möglichkeiten einer Phänomenologie des Traums133
• | Kapitel kaufen 1. Zur phänomenologischen Herangehensweise133
• | Kapitel kaufen 2. Annäherungen an die Abwesenheit des Oneirischen144
• | Kapitel kaufen 3. Pforten zu einer Phänomenologie des Traums159
• | Kapitel kaufen A) Erinnerung159
• | Kapitel kaufen B) Traumberichte und -aufzeichnungen170
• | Kapitel kaufen C) In der Aktualität des Traums? Hypnagoge Phase und luzider Traum188
• | Kapitel kaufen 4. Zusammenfassung und Ausblick auf das nächste Kapitel208
• | Kapitel kaufen IV. Phänomenologische Untersuchungen des Traums213
• | Kapitel kaufen 1. Gibt es ein Da-Sein, das sich durchhält? Hinführung zu ­den Phänomenen des Traums mithilfe der Frage nach (Dis-)Kontinuitäten von Subjektivität und Welt213
• | Kapitel kaufen 2. Freilegung der erlebten Erfahrung. Versuch einer ­phänomenologischen ›Selbsterfassung‹216
• | Kapitel kaufen 3. Nocturnale Reduktion? Tiefschlaf als Vernichtung von Ich und Welt228
• | Kapitel kaufen 4. Das Erwachen in den Traum und der Transfer eines im Traum ­eingeübten Realismus234
• | Kapitel kaufen 5. Die Welt als Träumen und Wachen246
• | Kapitel kaufen 6. Personale Selbstauffassung im Traum. Eine Kontingenz251
• | Kapitel kaufen 7. Traumkörper: Möglichkeiten und Diskontinuitäten in der oneirischen Eigenleibwahrnehmung257
• | Kapitel kaufen 8. Die Primordialität leiblichen Vermögens267
• | Kapitel kaufen 9. Orientierungsvermögen und Raumstiftung272
• | Kapitel kaufen 10. Bewegungsvermögen und Willensorgan276
• | Kapitel kaufen 11. Apperzeptionsvermögen einer passiven Synthesis283
• | Kapitel kaufen 12. Subeinheit in der oneirischen Metamorphose desselben288
• | Kapitel kaufen 13. Ist es im Wachen und im Traum die Einheit desselben Seienden?295
• | Kapitel kaufen 14. Zwischenresümee in Bezug auf die Frage eines Ichs oder einer ­Selbstheit, die sich im Traum wie im Wachen durchhalten soll301
• | Kapitel kaufen 15. Stimmung und stimmhaftes Erleben305
• | Kapitel kaufen 16. Die Zeitlichkeit des Traums316
• | Kapitel kaufen 17. Die Ekstatik der Traumzeit in Hinblick auf ihr protentionales ­Vorweg-Sein325
• | Kapitel kaufen 18. Das Maß der oneirischen Zeit338
• | Kapitel kaufen 19. Ablauf und Geschwindigkeit: Zu einer Leiblichkeit der Traumzeit348
• | Kapitel kaufen 20. Oneirische Vergangenheit und trauminterne Erinnerung360
• | Kapitel kaufen 21. Diskontinuitäten im Zeitablauf und das Offene der Zukunft366
• | Kapitel kaufen 22. Ohne Anfang und Ende. Die Grundekstasen einer zeitlosen Gegenwart372
• | Kapitel kaufen 23. Der Traum als das Andere und die Anderen im Traum. Eine Hinführung381
• | Kapitel kaufen 24. Begegnungsweisen: Mitdasein der Anderen und der Traum als Mitwelt385
• | Kapitel kaufen 25. Spezifitäten oneirischer Intersubjektivität394
• | Kapitel kaufen 26. Das andere Ich401
• | Kapitel kaufen 27. Entzug und Unzugänglichkeit des Anderen410
• | Kapitel kaufen 28. Die Gewissheit des Anderen als Objektivierung der oneirischen Erfahrung418
• | Kapitel kaufen 29. Die Alterität, die den Traum gibt – und das immerwährende Erleben423
• | Kapitel kaufen V. Abschließende Reflexionen im Anspruch interkultureller Philosophie435
• | Kapitel kaufen Literatur- und Siglenverzeichnis455