Mit seiner im Herbst des Jahres 1453 verfaßten Abhandlung De visione dei" eröffnet Nikolaus von Kues einen zentralen Bereich seines Denkens: die mystische Theologie. Seine Reflexionen sollen über den Weg des sinnenfälligen Experiments mit einem Bild in ganz einfacher und gut verständlicher Weise zu einer ersten Annäherung an das aller sinnlichen und verstandesmäßigen Betrachtung entzogene Ziel dieses Weges führen: das Sehen des göttlichen Ursprungs.
Der vorliegende Text wurde auf der Grundlage von vier Handschriften konstituiert, die sich bei der Kollationierung von 27 Abschriften als die zuverlässigsten Textzeugen erwiesen hatten. Die begleitenden Apparate verzeichnen die wichtigsten abweichenden Lesarten der vier Leithandschriften, verweisen auf die Quellen und führen Parallelstellen aus anderen Werken des Cusanus an.