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Kant als Mystiker?

Carl Arnold Wilmans’ »Dissertatio philosophica de similitudine inter mysticismum purum et Kantianam religionis doctrinam«


Kant-Forschungen 28. 2023. 280 Seiten, Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der 1. Auflage von 2022.
978-3-7873-4532-8. gebunden
EUR 98,00


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Carl Arnold Wilmans wurde 1797 in Halle an der Saale mit einer These zum Magister und Doktor der Philosophie promoviert, wie sie kühner kaum hätte sein können: Er behauptete nämlich eine latente Ähnlichkeit zwischen der aufgeklärten, jeder unkritischen Schwärmerei abholden Religionsphilosophie Immanuel Kants und einer separatistischen Sonderform von reinem Mystizismus, wie er sie im Umfeld der Quäkerbewegung persönlich kennengelernt hatte.
Und als wäre diese Annäherung der reinen Mystik an den reinen Vernunftglauben nicht schon gewagt genug gewesen, schickte er seine Schrift sogar nach Königsberg, und zwar an Kant persönlich. Dieser zitierte im »Streit der Fakultäten« (1798) ausführlich aus dem Sendschreiben, das ihn von Wilmans erreicht hatte, und übergab dessen »gewagte Behauptungen« seinem Schüler und späteren Biographen Reinhold Bernhard Jachmann zur eingehenden Prüfung.
Wilmans’ These wird vor diesem Hintergrund auch heute noch kontrovers diskutiert, sein Text hingegen ist nie nachgedruckt, nie übersetzt und kaum je eingehend erläutert worden. Daraus ergeben sich Anspruch und Aufbau der hier vorgelegten Studie, die Wilmans’ Dissertation zweisprachig dokumentiert, in ihren philosophiegeschichtlichen Kontexten kommentiert und ihre systematische Relevanz für eine adäquate Verhältnisbestimmung von Moral und Religion herausarbeitet, in der sich schließlich Kants Kritik der Mystik und eine nicht unkantische Mystik der Kritik verschränken.
„Rößners Arbeit ist philologisch, philosophisch und ideengeschichtlich überaus anregend und informativ.“
Reinhard Margreiter im Philosophischen Literaturanzeiger 76/3/23
»Rößner Buch über die Kritische Mystik Kants – gegen ihn und über ihn hinaus gedacht – ist mehr als nur eine zusätzliche Facette im ohnehin vielgestaltigen Bild des Königsberger Philosophen. Rößner legt einen Grundzug im Denken Kants frei, wie das, soweit ich sehen kann, vor ihm noch niemand und schon gar nicht so quellengetreu getan hat; er gibt damit die Richtung einer Deutung der kantischen Philosophie vor, wie sie nach Meinung des Rezensenten zukunftsweisend ist. […] Die Lektüre dieses glänzenden Buches ist in vielerlei Hinsicht – nicht nur Religionsphilosophinnen und Religionsphilosophen, Kantforscherinnen und Kantforschern – dringlich anzuraten.«
Christoph Böhr, in: Salzburger Jahrbuch für Philosophie 68/2023
»Rößners Edition kommt das Verdienst zu, auf philologisch-historischer Grundlage die Titelfrage ›Kant als Mystiker?‹ nicht nur als eine legitime, sondern durchaus auch systematisch aus dem Denken Kants positiv entscheidbare herausgesellt zu haben. Künftige Stellungnahmen dazu werden und dürfen um diesen Ergebnisband nicht mehr herumkommen.«
Martin Thurner in der MThZ 75 (2024)
»Dass in Rössners Prosa Prägnanz wie Finesse und Eleganz eine sich gegenseitig verstärkende Einheit bilden, wie sie in der philosophischen Literatur zu ihrem Nachteil selten geworden ist, darf Rez. […] eigens hervorheben.«
Franziskus von Heeremann im Phil. Jahrbuch 131 (2024)
»In einer Zeit, in der die phil. Fragen, die laut Kant für alle denkenden Vernunftwesen wesentlich sind, nämlich Gott, Freiheit und Unsterblichkeit […], ist die Besinnung auf die Fragen des hier betrachteten Buches zu empfehlen.«
Norbert Fischer in der Theolog. Revue 124 (2024)