Mit ihrer Entstehungszeit zwischen Ende 1462 und Frühjahr 1463 gehören die beiden, wohl in Rom verfaßten Dialoge De ludo globi zu den späten Schriften des Nikolaus von Kues. Im Ausgang von einem simplen Kugelspiel wird anhand von Gestalt und Bewegung der Kugel die »mystische Bedeutung« des Spiels zu einer theologischen, kosmologischen und anthropologischen Deutung einer Drei-Welten-Theorie (Gott, Universum, Mensch) mit einer zuvor noch nicht formulierten Intentionen- und Wertlehre.
»Mit diesem Band liegt nun die um den lateinischen Text der kritischen Edition (Hamburg 1998) erweiterte und daran neu übersetzte Neuausgabe der bereits 1952 von derselben Autorin herausgegebenen Globusspielschrift innerhalb Meiners Philosphischer Bibliothek vor. Insbesondere durch die Bereitstellung von editorisch wie wissenschaftlich hervorragenden lateinisch-deutschen Ausgaben der Cusanus-Schriften zu einem selbst für Studenten erschwinglichen Preis hat sich diese Publikationsreihe große Verdienste um die Erschließbarkeit des cusanischen Denkens erworben.
In ihrer neu angefertigten Übersetzung gelingt es Frau von Bredow wiederum, nicht nur dem lateinischen Wortlaut, sondern auch dem Geist des darin vermittelten Gedankens zu entsprechen. Weil sie Leichtigkeit und Abwechslungsreichtum des cusanischen Spielgedankens auch in den deutschen Sprachduktus zu verinnerlichen vermochte, liest sich ihre Übersetzung stets flüssig, elegant und anregend. In ihren Anmerkungen beschränkt sich die Herausgeberin angemessenerweise auf jene Hintergrundinformationen, die für das unmittelbare Verständnis des Textes notwendig sind.«
Martin Thurner, Philosophisches Jahrbuch 107/2000/2
»The ›Dialogus de ludo globi‹ is a ›quintessential‹ expression of the dynamic of Nicholas of Cusa's thougt; Hans Gerhard Senger's exemplary edition of this rare, late work clarifies its difficult text and brings to light what informs it.«
Kent Emery, Speculum – A Journal of Medieval Studies April 2000