Band 2 der ECN macht erstmals die 1936-1937 geschriebene, fast fertiggestellte Monographie "Ziele und Wege der Wirklichkeitserkenntnis" zugänglich. Cassirer stellt sich darin die Aufgabe, die verschiedenen Richtungen, in denen der Prozeß der Objektivierung von Erkenntnis fortschreiten kann, gesondert zu verfolgen, um damit das Phänomen des Erscheinens selbst in seiner ganzen Fülle und in seiner ganzen Tiefe zu erfassen. Diese Schrift gibt einen allgemeinen systematischen Überblick über die verschiedenen Methoden, die in den Einzelwissenschaften (Mathematik, Physik, Biologie, Geschichte) verwandt werden und die deren Wirklichkeitsbegriff bestimmen.
Cassirers "Ziele und Wege der Wirklichkeitserkenntnis" bilden das systematische Pendant zu seiner historischen Bearbeitung des Verhältnisses von Philosophie und Wissenschaften im vierten Band seines 'Erkenntnisproblems' und wenden die in der Philosophie der symbolischen Formen gewonnene Konzeption verschiedener gleichberechtigter Zugangsweisen zu "Wirklichkeit" auf die verschiedenen Methoden wissenschaftlicher Erkenntnis an.
Inhalt:
Kapitel 1: Die drei Grundrichtungen der Wirklichkeitserkenntnis; Kapitel 2: Die mathematische Synthesis; Kapitel 3: Die Invarianten der Wahrnehmung und des Begriffs; Kapitel 4: Kulturwissenschaft und Geschichtswissenschaft (1936/37)