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Dissertatio philosophica de orbitis planetarum. Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen


Herausgegeben von Martin Walter
Philosophische Bibliothek 749. 2022. LXXII, 83 Seiten. Lateinisch–deutsch. Übersetzt von Georg Lasson. Mit einer Einleitung herausgegeben von Martin Walter Unveränderte eBook-Ausgabe der 1. Aufl. von 2022
978-3-7873-4045-3. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-4045-3
EUR 24,99


Hegels Habilitationsschrift, die bis in die Gegenwart auf mannigfache Ressentiments gestoßen ist, beschäftigt sich vordergründig mit Astronomie. Philosophisch geht es ihm aber um die Kritik der Übertragung mathematisch-mechanischer Erklärungsmuster auf die physikalische Realität. Die dahinterstehende Frage nach wissenschaftlicher Naturerkenntnis ist von bleibender Relevanz.
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In seiner zur Erlangung der Lehrbefugnis in Jena angefertigten und 1801 veröffentlichten Habilitationsschrift diskutiert Hegel den Anspruch, die Bewegungsgesetzmäßigkeiten der Himmelskörper im Sonnensystem mit mathematischen Methoden zu beschreiben. Mit dieser Themenwahl knüpft er an Schellings Naturphilosophie an. Der erste Abschnitt enthält eine scharfe Kritik des mathematisch-mechanischen Ansatzes Newtons, im zweiten beschäftigt er sich ausführlich mit einer eigenen, philosophischen Konstruktion der Planetenbewegung. Der letzte und kürzeste Abschnitt ist es, der in der Folgezeit und bis in die Gegenwart »in einer konfusen Mischung aus Ressentiment und Ignoranz« (W. Jaeschke) zu heftiger Abwehr geführt hat. Hegel geht auf die um 1800 brandaktuelle Debatte um die Planetenanzahl ein, indem er selbst eine Hypothese zur Berechnung der Planetenbahnabstände auf Grundlage eines platonischen Zahlenverhältnisses aufstellt.
Die klassische Übersetzung des lateinischen Textes und der zwölf Thesen durch Georg Lasson wird ergänzt durch die erstmalige Übersetzung des Entwurfs zur Disputation.
„Der Band reproduziert weder die ältere und vergriffene Ausgabe Wolfgang Neusers … noch übernimmt er schlicht den Kommentar aus Band 5 der Gesammelten Werke. Vielmehr werden die Kommentare dieser Ausgaben gebündelt und umsichtig ergänzt.“
Jörg Hüttner in der Philosophischen Rundschau70 (2023).

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