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Die Sophistik als Avantgarde normalen Lebens


1986. Unveränderter eBook-Ausgabe von 1986. X, 164 Seiten.
978-3-7873-2544-3. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-2544-3
EUR 35,99
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In diesem Versuch, die griechische Sophistik als einheitliches Phänomen neu zu deuten, wendet sich der Verfasser gegen weitverbreitete Standpunkte der Interpretation, die die Sophistik insgesamt als eine Art Aufklärungsphilosophie ansieht. Dementgegen ist die Sophistik dem archaischen Denken von Lyrik und früher Vorsokratik eng und vorwiegend konservativ verpflichtet. Ihr Denken besteht in einer ständigen Abstimmung herrschender Situationen auf Kosten eigener rationaler Konsequenz und kann deshalb als Philosophie überhaupt nicht gelten wollen.

Anliegen der Sophisten ist es denn auch, dem Menschen in der Mittellosigkeit ("Amechania") als dem Element seines Daseins ein Organ aufzuzeigen, mit dem er sein Leben in einer erfolgreichen Balance zu halten vermag. Dieses Organ ist die Sprache und ihre Kunstgerechte Verwendung. Der normalen, jeden betreffenden Bedingtheit des Lebens entsprechen somit normale, jedem zugängliche Methoden der Selbstbehauptung. Diese Anwaltschaft für das Normale macht die Sophistik zu einer beispielhaften Verteidigung des beengten Lebens gegen die überfordernden Ansprüche des Unbedingten.
»Ein wesentlicher Beitrag […] scheint jetzt von Thomas Buchheim geleistet zu sein, der mit seiner Münchner Dissertation ›Die Sophistik als Avantgarde normalen Lebens‹ eine staunenswerte Monographie zu einem Denkweg vorgelegt hat, der schlüssig von Parmenides zu Protagoras und Georgias führt […] und der die Grundlegung der Philosophie durch Platon als Konsequenz jenes Willens zur Systematik plausibel macht, den man bei Platon lange Zeit nicht vermuten mochte.«
Jürgen Busche, Frankfurter Allgemeine Zeitung 20. März 1987

»Die vorliegende Arbeit, deren Einleitung den Leser zunächst skeptisch stimmen und deren Diktion bisweilen etwas irritieren mag, gibt philologisch solide abgesicherte Interpretationen, die zu einem weitgehend überzeugenden Gesamtbild der Sophistik führen, in dem manche Züge, die sonst oft gern übersehen werden, klar und deutlich erkennbar werden.«
Carl Joachim Classen, Gnomon 61/1989/6

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