Der philosophische Text »Das Buch der Wahrheit« von Heinrich Seuse (1295–1366) gilt als ein geistesgeschichtliches Dokument ersten Ranges. Die Schrift, zur Verteidigung seines Lehrers Eckehart nach dessen Verurteilung von 1329 geschrieben, zeigt den philosophischen Ansatz Eckeharts zur Metaphysik und Anthropologie auf. Zugleich trägt Seuse in der Reflexion der zentralen Begriffe vernunftikeit (Denken) und gelassenheit seine philosophische Lehre über Gott, über die Welt, über den Sinn des menschlichen Lebens (d. h. seine Anthropologie) vor.
»Die Ausgabe besteht im wesentlichen aus einer ausführlichen Einleitung sowie einer kritischen Ausgabe des mittelhochdeutschen Textes samt einer sehr gut lesbaren modernen deutschen Übersetzung.«
Karl Albert, Philosophischer Literaturanzeiger 50/1997/2
»Rüdiger Blumrichs […] gelungene Übersetzung des Textes in ein modernes Deutsch, das dem mittelalterlichen Originaltext zur Seite gestellt wird, ermöglicht es auch Laien, den Wortlaut des ›Buchs der Wahrheit‹ kennenzulernen […]. Ein Verzeichnis der Quellen sowie Anmerkungen und ein Namensregister machen die Edition zu einem brauchbaren Instrument für weitere Studien.«
Donau-Kurier 30. November 1993
»Dieses Buch ist in mehrerer Hinsicht ein Novum. Zum einen erscheint damit erstmals eine Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen im Meiner Verlag, was an sich bereits sehr zu begrüßen ist, zum anderen, und dies betrifft den wissenschaftlichen Ertrag, kommt der Dominikaner Heinrich Seuse (um 1295–1366) wieder als aufrechter Verteidiger jener Gedanken Meister Eckharts zu Geltung, die 1329 in der Bulle ›In agro dominico‹ für häretisch erklärt worden waren.«
Norbert Winkler, Deutsche Zeitschrift für Philosophie2/1995