Das Begehren der reinen praktischen Vernunft

Stehen sich Kants Ethik und die mit Edmund Husserl beginnende phänomenologische Bewegung tatsächlich in Form eines Antagonismus gegenüber? Noch immer wird diese Frage nicht selten bejaht.
Die Hypothese der vorliegenden Studie ist jedoch, dass die Behauptung eines solchen Antagonismus letztlich weder aus der Perspektive der kantischen Schriften noch aus der Entwicklungsgeschichte der Phänomenologie
heraus aufrecht erhalten werden kann. Denn gibt es nicht in Kants Ethik und ihrer Grundlegung Perspektiven, die den Vorwurf des abstrakten, lebensfernen Formalismus bereits entkräften? Und findet
sich im Nachgang zu den materialen Wertethikern nicht innerhalb der phänomenologischen Bewegung der Versuch einer Erneuerung gerade der formalistischen Tendenz der kantischen Ethik?
Die systematische Perspektive, die aus dieser Untersuchung hervorgeht, ist eine Ethik des Begehrens der reinen praktischen Vernunft, in der sich das individuelle Begehren angesichts einer gebietenden Vernunft
auf je eigenem Wege konkretisiert, einer reinen praktischen Vernunft, deren Aufkommen allerdings mit Levinas als genuin intersubjektiv verstanden wird.

• | Kapitel kaufen Cover 1
• | Kapitel kaufen Inhaltsverzeichnis5
• | Kapitel kaufen Vorwort 11
• | Kapitel kaufen 1. Einleitung 13
• | Kapitel kaufen 1.1 Kants Ethik heute 13
• | Kapitel kaufen 1.2 Methode 19
• | Kapitel kaufen 1.3 Gang der Untersuchung 21
• | Kapitel kaufen 1.3.1 Phänomenologische Züge in Kants Ethik 21
• | Kapitel kaufen 1.3.2 Das Problem der Intersubjektivität 24
• | Kapitel kaufen 1.3.3 Kants Ethik in der phänomenologischen Bewegung 27
• | Kapitel kaufen 2. Kants Ethik 34
• | Kapitel kaufen 2.1 Die Suche nach dem Inhalt des Gesetzes: Wie lautet das Gesetz?34
• | Kapitel kaufen 2.1.1 Die Analyse der gemeinen sittlichen Vernunfterkenntnis in der Grundlegung als Phänomenologie des moralischen Bewusstseins 34
• | Kapitel kaufen 2.1.2 Die Ableitungen des Gesetzesinhalts 48
• | Kapitel kaufen 2.1.3 Das Gesetz und die Formeln des kategorischen Imperativs 60
• | Kapitel kaufen 2.2 Die Frage nach der Geltung des Gesetzes: Wie ist die Geltung des Gesetzes möglich? 73
• | Kapitel kaufen 2.2.1 Das Deduktionsargument im dritten Abschnitt der Grundlegung 73
• | Kapitel kaufen 2.2.2 Das Deduktionsargument in der Lehre vom Faktum der Vernunft 89
• | Kapitel kaufen 2.2.3 Das oberste Prinzip der Tugendlehre und seine Deduktion 99
• | Kapitel kaufen 2.3 Freiheit als Selbstgesetzgebung 109
• | Kapitel kaufen 2.3.1 Freiheit und Naturkausalität 109
• | Kapitel kaufen 2.3.2 Praktische Freiheit und Freiheit als Autonomie 116
• | Kapitel kaufen 2.3.3 Das Böse – die Aporie der Freiheit? 125
• | Kapitel kaufen 2.4 Die Anwendung des Gesetzes 141
• | Kapitel kaufen 2.4.1 Was ist eine Maxime und wie wird sie gewonnen? 141
• | Kapitel kaufen 2.4.2 Wie werden Maximen moralisch beurteilt? 150
• | Kapitel kaufen 2.4.3 Zwei Maximen, die zu haben für den Menschen Pflicht ist 162
• | Kapitel kaufen 2.5 Gesetz und Gefühl 174
• | Kapitel kaufen 2.5.1 Achtung für das Gesetz 174
• | Kapitel kaufen 2.5.2 Des Menschen natürliche Gemütsanlagen zur Moralität 191
• | Kapitel kaufen 2.5.3 Das Gewissen als Selbstprüfungsinstanz der Vernunft 199
• | Kapitel kaufen 3. Kants Ethik in phänomenologischer Sicht 206
• | Kapitel kaufen 3.1 Die Kritik am Formalismus und das Programm einer Wertethik 206
• | Kapitel kaufen 3.1.1 Der Vorwurf des Formalismus und der Gefühlsfeindlichkeit an Kant 206
• | Kapitel kaufen 3.1.2 Die materiale Wertethik und ihr Grundproblem 220
• | Kapitel kaufen 3.1.3 Der wertethische Personalismus und das Tragische im Ethischen 235
• | Kapitel kaufen 3.1.4 Zusatz: Ist Kant ein Wertrealist? 247
• | Kapitel kaufen 3.2 Heideggers radikalisierter Formalismus des jemeinigen Selbst
• | Kapitel kaufen 3.2.1 Formalismus des jemeinigen Selbst
• | Kapitel kaufen 3.2.2 Die Aporie des Mitseins in Sein und Zeit
• | Kapitel kaufen 3.2.3 Metaphysik der Existenz und die Frage nach der Ethik
• | Kapitel kaufen 3.2.4 Ethos des Denkens aus dem Maß des Seins
• | Kapitel kaufen 3.3 Sartres Formalismus des Begehrens der individuellen Freiheiten
• | Kapitel kaufen 3.3.1 Subjektivität als Freiheit und Begehren
• | Kapitel kaufen 3.3.2 Der Kampf der Freiheiten
• | Kapitel kaufen 3.3.3 Ist der Sartre des Humanismus-Vortrags ein Kantianer?
• | Kapitel kaufen 3.3.4 Perspektiven einer Moral der Freiheit in den Cahiers pour une morale
• | Kapitel kaufen 3.3.5 Zusatz: Ist der späte Sartre ein Levinasianer?
• | Kapitel kaufen 3.4 Levinas’ Erneuerung des Formalismus reiner praktischer Vernunft als Begehren des Unendlichen im Anderen
• | Kapitel kaufen 3.4.1 Levinas über Kant: das Primat der reinen praktischen Vernunft
• | Kapitel kaufen 3.4.2 Das Selbst und die an-archische Vernunft
• | Kapitel kaufen 3.4.3 Die Illeität als Dimension ethischer Bedeutsamkeit im Spannungsfeld zwischen Anderem und Drittem
• | Kapitel kaufen 3.4.4 Reine praktische Vernunft – vom Gesetz zum Begehren des Unendlichen
• | Kapitel kaufen 4. Ausblick – Das Begehren der reinen praktischen Vernunft
• | Kapitel kaufen Literaturverzeichnis
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