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Das Auge und der Geist

Philosophische Essays


Herausgegeben von Christian Bermes
Philosophische Bibliothek 530. 2003. Auf der Grundlage der Übersetzungen von Hans Werner Arndt, Claudia Brede-Konersmann, Friedrich Hogemann, Andreas Knop, Alexandre Métraux und Bernhard Waldenfels neu bearbeitet, kommentiert und mit einer Einleitung versehen vom Herausgeber. LIII, 369 Seiten.
978-3-7873-1545-1. Kartoniert
EUR 28,90


Die in diesem Band versammelten Arbeiten des französischen Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty (1908–1961) führen nicht nur auf vorzügliche Weise in dessen Philosophieren ein, sie dokumentieren darüber hinaus auch die Entwicklung neu einsetzender Reflexionen in den Jahren nach der Publikation der Phänomenologie der Wahrnehmung (1945).

Kunsttheoretische Diskussionen im Ausgang von Cézanne oder Klee, sprachphilosophische Analysen im kritischen Anschluss an den Strukturalismus de Saussures sowie Reflexionen, die soziologische, literarische, gestaltpsychologische oder psychoanalytische Befunde philosophisch thematisch werden lassen, spüren den grundlegenden Phänomenen des Ausdrucks und des inkarnierten Sinnes nach. Im Anschluss an den phänomenologischen Imperativ Husserls, die noch stumme Erfahrung zum Ausdruck ihres eigenen Sinnes zu bringen, entdeckt Merleau-Ponty in archäologischer Manier Artikulationsformen des Geistigen, die sich direkten Zugriffen verschließen, jedoch indirekt aufgewiesen und in ihren eigenen Medien zur Sprache gebracht werden können. In historischer Dimension erschließt sich ein Sinn in statu nascendi, dem Merleau-Ponty in unterschiedlichen Bereichen der Kultur nachgeht.

Inhalt: Einleitung des Herausgebers, Editorische Bemerkung, Der Zweifel Cézannes (1945), Das Kino und die neue Psychologie (1947), Das Metaphysische im Menschen (1947), Der Mensch und die Widersetzlichkeit der Dinge (1952), Schrift für die Kandidatur am Collège de France (1951/52), Das indirekte Sprechen und die Stimmen des Schweigens (1952); Lob der Philosophie (1953), Von Mauss zu Claude Lévi-Strauss (1959), Der Philosoph und sein Schatten (1959), Das Auge und der Geist (1961), Bibliographie der Schriften Merleau-Pontys.
Die vorgelegten Essays zwischen 1945 und 1961 überzeugen in ihrer Zusammenstellung durch den Fokus auf Anthropologie in einem grundsätzlich phänomenologischen, gleichwohl selbstständig variierenden Horizont. Die essayistische, fachterminologisch nicht überfrachtete Form und die Bildhaftigkeit der Sprache erleichtern dabei das Eindringen in den komplexen Stoff. Die Übersetzungen sind durchgängig gut; die Einleitung sehr hilfreich. Gerade für die Erarbeitung mit Studierenden sind Auswahl, Länge der Essays und Preis vorbildlich.
Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Überzeugende Auswahl der Texte, die auch den Nicht-Experten in die Phänomenologie Merleau-Pontys hineinführen. Die Übersetzungen sind nicht nur verhältnisvoll präzise, sondern sogar ästhetisch gelungen. Die Einleitung von Bermes verbindet weiten Blick mit souveräner Merleau-Ponty-Kenntnis. Da die Merleau-Ponty Rezeption in den Sozialwissenschaften (und insbesondere in der Erziehungswissenschaft) begonnnen hat, fällt dieser genetisch ausgerichteten Edition eine nicht zu überschätzende Bedeutung zu.
Prof. Erwin Hufnagel

Die Aufsatzsammlung ist eine vorzügliche Ausgangsposition für eine Auseinandersetzung mit den Werken Merleau-Pontys, der in den letzten Jahren in verschiedenen Disziplinen erhebliche Aufmerksamkeit gefunden hat. Hervorzuheben ist auch die kenntnisreiche Einleitung des Herausgebers, der auch für die nützliche Kommentierung verantwortlich zeichnet.
Prof. Herz

Beachten Sie auch folgende Titel:

Lebendig bis in den Tod
Ricoeur, Paul

Lebendig bis in den Tod