Aristoteles bestimmt Form, Substanz und Ursache als »logos«. Wie ist das zu verstehen? In seiner gängigen Bedeutung meint »logos« eine sprachliche Äußerung oder ihren Inhalt, und auch bei Aristoteles ist ein »logos« in aller Regel etwas, das ausgesagt wird. Wie kann etwas Ausgesagtes Substanz und Ursache sein?
In der vorliegenden, konzisen Untersuchung geht es um die Klärung dieser in der Literatur bisher weitgehend vernachlässigten oder nicht zufriedenstellend beantworteten Frage.
Der Autor gelangt zu der Auffassung, dass die Substanz bei Aristoteles, die er ganz selbstverständlich als »logos« bestimmt, lediglich das von einer Sache ausgesagte Definiens ist. Aristoteles’ Ontologie wird damit in ein neues Licht gerückt, weil sich zeigt, dass die für uns heute geläufige Trennung von Sprache und Welt auf Aristoteles’ Ontologie nur bedingt anwendbar ist.
Im Gegensatz zu bestimmten aktuellen philosophischen Strömungen, die auf vielfältige Weise verhandeln, was es in der Welt gibt, wird daran erinnert, dass Aristoteles seine Antwort hierauf allein an der natürlichen Sprache ausrichtete. Aus diesem Grund ist die aristotelische Substanz logos.
- | Kapitel kaufen Cover1
- | Kapitel kaufen Inhaltsverzeichnis5
- | Kapitel kaufen Kapitel 1 / Aristoteles' Bestimmung der Form und Substanz als logos9
- | Kapitel kaufen Kapitel 2 / Eingrenzung des fraglichen logos13
- | Kapitel kaufen Kapitel 3 / Problemaufriss: Ist der logos un Met. Zeta ein Hybrid?19
- | Kapitel kaufen 3.1 Eine vermeintliche Mehrdeutigkeit: logos meint sowohl das Definiens als auch das Definiendum19
- | Kapitel kaufen 3.2 Eine harmlose Mehrdeutigkeit: logos meint sowohl den sprachlichen Ausdruck als auch den Aussageinhalt23
- | Kapitel kaufen Kapitel 4 / Eine grundsätzliche Schwierigkeit: der ontologische Status des Ausgesagten25
- | Kapitel kaufen 4.1 Bei Aristoteles sind Prädikate Seinsweisen25
- | Kapitel kaufen 4.2 Form und Materie entsprechen Prädikat und logischem Subjekt28
- | Kapitel kaufen 4.3 Die katêgoria unterläuft die Unterscheidung von Sprache und Welt30
- | Kapitel kaufen Kapitel 5 / Mit logos kann nicht die konstitutive Struktur des Gegenstands gemeint sein33
- | Kapitel kaufen 5.1 Die Struktur ist nicht Essenz und daher auch nicht der gesuchte logos33
- | Kapitel kaufen 5.2 Auch die Anordnung der Teile ist nicht der gesuchte logos35
- | Kapitel kaufen 5.3 Nicht die Struktur bestimmt das Sein, sondern das Definiens37
- | Kapitel kaufen 5.4 Der gesuchte logos ist keine Harmonie oder Anordnung39
- | Kapitel kaufen Kapitel 6 / Aristoteles' Auseinandersetzung mit Empedokles' logos43
- | Kapitel kaufen 6.1 Empedokles' Mischungsverhältnisse als logoi43
- | Kapitel kaufen 6.2 Der logos als Bedingung für natürliche Entstehung46
- | Kapitel kaufen Kapitel 7 / Weshalb bestimmt Aristoteles die Form als logos?49
- | Kapitel kaufen 7.1 Der merkwürdige Ausdruck, die Form sei kata logon abgetrennt49
- | Kapitel kaufen 7.2 Morrisons Kritik an Aristoteles' Ausdruck chôriston kata logon51
- | Kapitel kaufen 7.3 Klärungsversuche des aristotelischen Ausdrucks chôriston53
- | Kapitel kaufen 7.4 Lösungsvorschlag: Die Essenz ist nicht an die Materie gebunden55
- | Kapitel kaufen 7.5 Die folgenreiche Homonymie von Essenz und Konkretem59
- | Kapitel kaufen 7.6 Wo befindet sich die von der Materie abgetrennte Form?62
- | Kapitel kaufen Kapitel 8 / Aristoteles' Rede vom logos der Essenz und der Form65
- | Kapitel kaufen 8.1 Aristoteles' Bestimmung der Form als Essenz in der Metaphysik entspricht nicht den Vorgaben aus der Topik65
- | Kapitel kaufen 8.2 In Met. Zeta 4 ist die Essenz sowohl Ausgesagtes als auch Vorliegendes67
- | Kapitel kaufen 8.3 Der logos tou eidous ist der definitorische Ausdruck, der die Form angibt70
- | Kapitel kaufen 8.4 Substanz als logos ist materiefrei und hat keine Entstehung73
- | Kapitel kaufen Kapitel 9 / Materiegebundene Form und materiegebundener logos77
- | Kapitel kaufen 9.1 Aristoteles unterscheidet zwei Arten von Form: die materielose und die materigebunde79
- | Kapitel kaufen 9.2 Materialgebundene Formen sind keine individuellen Formen, sondern solches wie die Stupsigkeit der Nase81
- | Kapitel kaufen 9.3 Entstehende und veränderliche Formen83
- | Kapitel kaufen 9.4 So genannte logi enhyloi sind Definitionen, die die Materie miteinbeziehen84
- | Kapitel kaufen Kapitel 10 / Fazit und Problemausweitung87
- | Kapitel kaufen 10.1 Die Substanz ist eine ausgesagte Seinsweise, nämlich diejenige, die von einer Sache aufgrund ihrer selbst ausgesagt wird; somit ist die Substanz der Aussageinhalt des Definiens87
- | Kapitel kaufen 10.2 Substanz als Seins- und Entstehungsursache88
- | Kapitel kaufen Kapitel 11 / Die Vereinigung von Seinsursache und Entstehungsursache bei Aristoteles91
- | Kapitel kaufen 11.1 Die Unterscheidung beider Ursachen91
- | Kapitel kaufen 11.2 Die vermeintliche Konfusion beider Ursachen92
- | Kapitel kaufen 11.3 Aristoteles' Kritik an der Ursachenlehre des Phaidon93
- | Kapitel kaufen 11.4 Aristoteles' Essenz versus Empedokles' Mischung96
- | Kapitel kaufen 11.5 Der Zweck als Seins und Entstehungsursache in Zeta 1798
- | Kapitel kaufen 11.6 Der Zweck als primäre Ursache104
- | Kapitel kaufen Kapitel 12 / Unzureichende Begründungen dafür, dass die Forma Ursache ist109
- | Kapitel kaufen 12.1 Erklärungsversuche zur Frage, weshalb die Form Entstehungsprinzip ist110
- | Kapitel kaufen 12.2 Physik I 7, 190b17 - 23 erklärt nicht, weshalb die Form Entstehungsprinzip ist111
- | Kapitel kaufen 12.3 Auch Physik II 7, 198a14 - 18 erklärt nicht, weshalb die Form Naturprinzip ist114
- | Kapitel kaufen 12.4 Argumentiert Aristotles in Physik II 1 dafür, dass die Form Natur ist?116
- | Kapitel kaufen 12.5 Die Gleichsetzung von physis und ousia118
- | Kapitel kaufen 12.6 Das erste Argument für die Form als Naturprinzip (193a28-b5)119
- | Kapitel kaufen 12.7 Natur und Entstehungsprinzip123
- | Kapitel kaufen 12.8 Die Übernahme des Formprinzips von Empedokles123
- | Kapitel kaufen 12.9 Das zweite Argument für die Form als Naturprinzip (193b8 - 12)125
- | Kapitel kaufen 12.10 Das dritte Argument für die Form als Naturprinzip (193b12 - 18)126
- | Kapitel kaufen Kapitel 13 / Die Angabe des Zwecks als Definiens129
- | Kapitel kaufen 13.1 Aristoteles' Vorgehen in Physik II129
- | Kapitel kaufen 13.2 Der Naturforscher hat primär den Zweck in den Blick zu nehmen133
- | Kapitel kaufen Kapitel 14 / Weshalb die aristotelische Form logos sein muss135
- | Kapitel kaufen Literaturverzeichnis141