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Wunschwelten und kritische Gesellschaftstheorie


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 34/35
DOI: 10.28937/9783866746732_8
EUR 6,00


Gerhard Vinnai spürt der Kategorie des Wunsches in der Psychoanalyse nach. Er kann mit Freud zeigen, dass das psychoneurotische Symptom als Wunscherfüllung des Unbewussten aufgefasst werden muss; zugleich setzt Freud auf eine Anerkennung der eindimensionalen Realität. Dagegen betont Vinnai umgekehrt, dass der heute vorherrschende scheinbar nüchterne und realistische Glaube an die Vernunft des Kapitalismus insgeheim vom Wunsch nach einer Art religiöser Erwähltheit lebe, die sich mit infantilen Wunschwelten verbindet. Dieser Zusammenhang sei kritisch aufzunehmen, um die utopische und verändernde Dimension der Wunschwirklichkeit davon abzulösen und aufzuzeigen.