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Vom ›sprachlichen Wesen der Dinge‹

Prolegomenon zu einer Design-Ästhetik des Ausdrucks


Back to issue: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 65. Heft 2
DOI: 10.28937/2366074000652_7
EUR 16.90


Lassen sich Aspekte der metaphysisch-theologischen Sprachspekulation des frühen Benjamin in eine kritische Ästhetik der ›Sprache der Dinge‹ einfügen? Ist sie, im designtheoretischen Kontext, mit dem Offenbacher Ansatz der ›Produktsprache‹ kompatibel? Dort geht es nicht darum, zu verstehen, was Produkte erzählen, sondern was Menschen einander mitteilen, wenn sie Produkte als dinghafte Zeichen verwenden, welche die Wortzeichen substituieren oder ergänzen. Daher bleibt die objektive Dimension des Ausdrucks unterbelichtet. Benjamins Spekulation über die nicht benennende, nicht bezeichnende Ding-Sprache verweist hingegen auf ein Konzept des Ding-Ausdrucks. Dafür muss allerdings der Begriff des ›unmittelbaren Ausdrucks‹ aus seinem frühen Sprachkonzept aufgegeben werden. Wir können nicht für einen Ausdruck der Dinge als solcher empfänglich werden, aber für den Ausdruck eines gesellschaftlichen Verhältnisses, das sich in Dingen vergegenständlicht. Also: für einen Ausdruck des Verhältnisses von Menschen, die Dinge produzieren, tauschen und gebrauchen.

Can we integrate aspects of Benjamin’s metaphysical-theological speculation on language into a critical aesthetic of the ›language of things‹? Is it, in the context of design theory, compatible with the Offenbach Approach to ›product language‹? In Offenbach, the point is not to understand what stories products tell, but what people tell each other when they use products as reified signs, substituting or complementing word signs. The objective dimension of the expression remains underexposed. Benjamin’s speculation about the non-naming, non-designating thing language, on the other hand, refers to a concept of thing-expression. However, the concept of ›direct expression‹ from his early concept of language must be abandoned. We cannot become receptive to an expression of things as such. But we can become receptive to the expression of a social relationship that is objectified in things. In other words: for an expression of the relationship of people who produce, exchange and use things.