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Sendungsbewusstsein im Zeitalter der Kurzkommunikation


Zurück zum Heft: ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 6/2/2015: Sendung
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106449
EUR 0,00


Als eine Neuerung der industriellen und postalischen Moderne des ausgehenden 19. Jahrhunderts steht die Postkarte in medienkultureller Differenz zum Brief. Ist für jenen der paradigmatische Akt verbaler Intensität und Extension (des »Schreibens« oder »Verfassens«) konstitutiv, repräsentiert die Postkarte ein gegenläufiges Modell der Reduktion und Substitution der Schrift. Die Postkarte symbolisiert das pointierte Signal, dessen Wert aus der Könnerschaft des Sendens bezogen wird. Aufzuzeigen, in welcher Weise das Kurzkommunikationsmedium maßgeblich an der Herausbildung einer modernen Kultur der Sendung beteiligt war, ist Ziel des Beitrags.

As a novelty of the industrial and postal modernism of the late 19th century, the postcard differs from the letter in terms of media culture. While the paradigmatic act of verbal intensity and extension (of “writing” or “composition”) is constitutive for the latter, the postcard represents an opposing model of reduction and substitution of scripture. The postcard symbolizes the trenchant signal whose value is obtained from the mastery of sending. To show in what way the medium of short communication has been instrumental in the emergence of a modern culture of “sending” is the aim of this paper.