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Das Wertproblem in der Philosophie der Gegenwart

Aufsätze zu Wert und Sinn


Herausgegeben von Moritz von Kalckreuth
Philosophische Bibliothek 773. 2024. 230, XLVIII Seiten
978-3-7873-4413-0. Kartoniert
EUR 29,90


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Nicolai Hartmanns Aufsätze über Werte und verwandte Einzelphänomene bieten nicht nur einen Einblick in die wichtigsten Themen seiner Wertphilosophie, sondern dokumentieren zugleich die Weiterentwicklung seines ethischen und werttheoretischen Denkens von den 1920er Jahren bis in die Nachkriegszeit. Dabei verdeutlichen die erstmals in einem Band gesammelten Texte auch Hartmanns Positionierung gegenüber Klassikern wie Aristoteles, Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche.

Die Grundfragen der Werttheorie und Wertethik haben Nicolai Hartmann über sein ganzes akademisches Leben hinweg begleitet. Entsprechend sind im Laufe der Zeit neben seiner monumentalen Ethik verschiedene Aufsätze entstanden, in denen sich Hartmann mit einschlägigen Einzelphänomenen befasst, seinen eigenen Gesamtentwurf umreißt oder sogar aktualisiert. Hier formuliert er seine berühmte These von Werten als „Problem“, reflektiert das Verhältnis von Werten und kulturell vermittelten Wert- oder Sinnerfahrungen und beschreibt Wertphänomene im Bereich des Ästhetischen. Zentral ist auch die Frage nach der Beziehung von Werterfahrung und „sittlichen Forderungen“, die er zudem mit Blick auf historische Vorläuferfiguren und Gegenentwürfe einordnet. Insgesamt ergibt sich das Bild eines reichen wertphilosophischen Denkens, das ausgehend von heutigen Debatten schon deshalb attraktiv ist, weil es die Frage nach Werten nicht auf moralphilosophische Probleme reduziert und angesichts von Erfahrungen von Geschichtlichkeit und kultureller Vielfalt sprachfähig ist.
In seiner ausführlichen Einleitung ordnet der Herausgeber Moritz von Kalckreuth die verschiedenen Texte in den Kontext des Gesamtwerks Hartmanns, der philosophischen Debatten zu seinen Lebzeiten und der heutigen philosophischen Diskussion um Werte ein.
»Zweifellos ist der Band ein Gewinn für alle, die sich für die Debatten um die Wertfrage interessieren.«

Michael Hesse (Frankfurter Rundschau, 13.12.2024)
»Besondere Erwähnung verdient die fachlich fundierte und gut verständlich verfasste Einleitung von Kalckreuths zu dem Band. Als Ertrag der Ethik Hartmanns für aktuelle Debatten sieht er an: dessen Differenzierung unterschiedlicher Werteklassen und Wertträger, dessen Antwort auf das Problem des Wertrelativismus angesichts der Historizität und Kulturalität von Werterfahrungen […] und ihre Relationierung zur Geschichts- und Kulturphilosophie. Fazit: Lehrkräfte der Fächer Ethik und Philosophie werden durch die vorliegende Auswahl von tiefsinnigen Aufsätzen Nicolai Hartmanns motiviert, sich in ihrem Fachunterricht mit seiner Werttheorie und Wertethik problemorientiert auseinanderzusetzen.«

Marcel Remme, Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik 2/2024, S. 118.
»In diesen Aufsätzen, die Mehrzahl aus den Kleineren Schriften, wird uns demonstriert, was Hartmann von so manchem seiner Kollegen heraushebt: Er stellt nicht einfach Fragen, die ein gerade herrschender Zeit- oder Wissenschaftsgeist diktiert. Vielmehr sucht er unter dem Wust an Vorurteilen und Vorstellungen nach einer originellen Fassung der dem zugrunde liegenden Problematik.«

Matthias Voigt, ITGG-Berlin.de, 13.10.2024
»Die hier versammelten Aufsätze aus mehr als zwei Jahrzehnten zeigen, wie sich ein großer Geist immer wieder an denselben Problemen abarbeitet und dabei zwar zu Lösungen kommt, aber doch niemals glaubt, die endgültige Antwort gefunden zu haben. […] Nicolai Hartmann besaß nicht allein die Fähigkeit, klar zu denken und sauber zu formulieren, sondern geradezu überwältigend ist die Fülle der Gedanken, die die Lektüre seiner Schriften so anregend macht [...]. Es ist große Philosophie.«

Stefan Diebitz, Kultur-Port.de, 30.07.2024

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Die Erkenntnis im Lichte der Ontologie
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