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Neuigkeiten

»Eine Abhandlung, in der alle Kontroversen bezüglich Prädestination, Wahl, freiem Willen, … etc. vollständig entschieden und geklärt werden«

Thomas Hobbes befand sich während des englischen Bürgerkrieges im Pariser Exil. Dort traf er 1645 den anglikanischen Bischof John Bramhall, mit dem sich eine zunächst höfliche, dann immer erbittertere Diskussion über Willensfreiheit entwickelte. Bramhall verteidigte theologisch korrekt die Freiheit des Willens (und damit die Verantwortlichkeit des Menschen), Hobbes lehnte sie ab: Frei sei der Mensch allein dort, wo er könne, was er wolle. Aus dem Gespräch wurde eine schriftlich geführte, schließlich öffentliche Kontroverse, die ein zentrales Dokument des modernen Freiheitsverständnisses darstellt. Erstmals in deutscher Übersetzung und ergänzt um eine Besprechung, die G.W. Leibniz zu Hobbes’ Buch verfasste, ist Über Freiheit und Notwendigkeit jetzt in einer vorzüglichen Ausgabe in der »Philosophischen Bibliothek« erschienen. Übersetzt, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Alfred J. Noll. PhB 764. CXX, 384 Seiten. Leinen. 68,00 Euro. 

28.06.2023
Ein neues Standardwerk

Matthias Perkams hat mit seinem soeben erschienenen Grundriss Philosophie in der Antike. Von den Vorsokratikern bis zur Schule von Nisibis die erste Gesamtdarstellung der antiken Philosophie verfasst, die deren interkulturelle Dimension explizit zum Thema macht. Das Werk steht damit in der Nachfolge von Karl Praechters berühmtem Ueberweg Philosophie der Antike“, behandelt aber im Unterschied hierzu nicht nur bekannte Denker wie Platon, Aristoteles und die Stoiker. Perkams beschreibt vielmehr auch die Fortführung in Judentum, Christentum und den verschiedenen Fachwissenschaften bis 600 n. Chr.: Der Jude Philon gehört für ihn ebenso zur Geschichte des antiken Denkens wie der Arzt Galen oder der Kirchenvater Augustinus. 1.144 Seiten. Gebunden. Einführungspreis bis zum 1. September 2023: 98,00 Euro. 

12.06.2023
Paradox der Autonomie

Michael Frey untersucht in seiner fundamentalen Analyse Materialität und Sozialität des selbstbewussten Subjekts einen Gegenstand, wie es in der Philosophie kaum einen grundlegenderen gibt: die Idee der Autonomie des Subjekts. Schwierig ist dieser Gegenstand deshalb, weil seine kantianische Fassung – wie Frey in Auseinandersetzung u.a. mit Korsgaard und Engstrom zeigt – unweigerlich in das Paradox der Selbstgesetzgebung führt, das schon Kant nicht auflösen konnte. Weshalb die Auflösung darin besteht, menschliches Selbstbewusstsein immer in Beziehung auf einen anderen zu denken, und inwiefern das selbstbewusste Subjekt als Widerspruch begriffen werden muss, beschreibt Frey in seiner hoch gelobten Arbeit. 348 Seiten. Kartoniert. 49,00 Euro. 

12.06.2023
Neue Reihe: Studienausgaben chinesischer Philosophie

Nach langjähriger Vorbereitung startet mit Band 1 der Sino-philosophica eine neue Reihe mit chinesisch-deutschen Studienausgaben im Meiner Verlag. Herausgegeben von Rafael Suter, Wolfgang Behr, Fabian Heubel, Richard King, Joachim Kurtz, Martin Lehnert und Kai Marchal werden in den kommenden Jahren wichtige Quellentexte der chinesischen Philosophie vom Altertum bis in die Gegenwart in zweisprachigen Ausgaben erscheinen, jeweils sorgfältig ediert und übersetzt mit Einleitung und erläuterndem Apparat. Der erste Band präsentiert die Kontroversen über die Grundlagen des ethischen Handelns, eine Auseinandersetzung zwischen dem bedeutenden konfuzianischen Denker Wáng Yángmíng (1472–1529) und seinem Schüler Ōuyáng mit Luó Qīnshùn. Gebunden. 238 Seiten. 49,00 Euro. 

05.06.2023
Ein offenes Forum für kulturwissenschaftliche Debatten

Ganz im Sinne dieser Überschrift versteht sich die 2016 gegründete »Kulturwissenschaftliche Zeitschrift« – herausgegeben von der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft –, die historische wie gegenwartskulturelle Themen, Theorien und Forschungsansätze aus allen Bereichen der Kulturwissenschaften verhandelt.

Die Zeitschrift versammelt Aufsätze, Tagungsberichte, Rezensionen und Gastbeiträge in deutscher bzw. englischer Sprache zu aktuellen fachbezogenen Trends oder Forschungsgegenständen. So sollen nicht nur neue Ansätze dem interessierten Fachpublikum vorgestellt oder durch den Austausch mit der internationalen Forschung zur Profilbildung der deutschen Kulturwissenschaften beigetragen, sondern auch die kulturelle Dimension gesellschaftlicher Dynamiken kritisch beobachtet und durch öffentliche Positionierungen mitgestaltet werden.

Neben den regulären halbjährlichen Ausgaben erscheinen pro Jahr ein bzw. zwei Schwerpunkthefte, die von Gastherausgeberschaften begleitet werden.

Die Zeitschrift (aktuelles Heft: 2|2022) erscheint sowohl im Gold-Open-Access-Format als auch als Printausgabe mit Abo-Option.

25.05.2023