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Chronik der philosophischen Werke

Von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert


Herausgegeben von Arnim Regenbogen
2012. XX, 639 Seiten.
978-3-7873-2241-1. Kartoniert
EUR 29,90


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Die "Chronik der philosophischen Werke" ermöglicht einen vergleichenden Zugriff auf die Abfolge zunächst unverbundener, aber dann doch in möglicher Wechselwirkung stehender Veröffentlichungen philosophischer Texte aus alter und neuer Zeit, der in dieser Prägnanz auch mit den heutigen Recherchemöglichkeiten im Internet nicht einlösbar ist; das Werk bildet damit eine ideale Ergänzung zum Programm der 'Philosophischen Bibliothek', die seit 1868 die herausragenden Texte der philosophischen Tradition in akkuraten Studienausgaben allgemein verfügbar hält - und seit jetzt 100 Jahren im Felix Meiner Verlag.

Die "Chronik der philosophischen Werke" ist ein Lexikon von ganz besonderer Art: Sie gibt annotierte Übersicht über die zeitliche Nähe (oder auch Ferne) der Publikation der ersten Ausgaben der bedeutenden philosophischen Schriften und Werke seit Gutenberg ohne eine vorlaufende Einordnung und Sortierung der einzelnen Titel nach Schulen, Richtungen oder sonstigen, z.B. geographischen Kriterien. Die "Chronik" ermöglicht dem Leser und Nutzer - anders als die bekannten und eingeführten kleinen und großen Lexika, die in alphabetischer Folge die Werke entweder nach den Namen der Autoren oder nach der Buchstabenfolge in der Titelei auflisten -, beim Nachschlagen eines bestimmten Werktitels nicht nur das Datum der Erstveröffentlichung und eine kurze Angabe über den besonderen Inhalt dieses Werks zu ermitteln, sondern sie eröffnet ihm zugleich den Blick auf das Umfeld aller bedeutenden philosophischen Publikationen verschiedener Herkunft und Zielsetzung, die zeitnah oder zeitgleich oder kurz darauf hier oder dort erschienen waren und so allgemein zugänglich wurden.

Die "Chronik der philosophischen Werke" ist also weit mehr als ein Nachschlagewerk zu einzelnen Titeln: Sie ermöglicht Entdeckungen, den Aufweis und Nachvollzug neuer, bisher unbeachtet gebliebener Querverbindungen oder wechselseitiger Einflüsse, die seit der Einführung des Buchdrucks und der damit verbundenen schnellen und allgemein zugänglichen öffentlichen Verbreitung der Resultate philosophischer Erkenntnisse den Diskurs sehr viel offener und umtriebiger bestimmten und belebten als in den alten Zeiten, in denen das klösterliche Kopieren von Handschriften das einzige und eher hermetisch abgeschlossene Medium war für die Bewahrung und Weitergabe philosophischen Wissens. Die "Chronik der philosophischen Werke" ist damit ein getreuer Spiegel der Entwicklung und Ausdifferenzierung des Denkens in den Zeiten seit Gutenberg, also sowohl Lexikon wie auch Lesebuch für philosophiegeschichtliche Entdeckungsreisen.
Neben der Hauptleistung, also der Vorstellung aller wichtigen Werke der philosophischen Tradition in der chronologischen Folge ihrer Publikation in kurzen Artikeln mit Angaben zu deren Bedeutung und Wirkung, gibt die "Chronik" auch einen Überblick über die signifikanten Auswirkungen und Folgen, die sich aus der Einführung des Buchdrucks und damit der breiten und schnellen öffentlichen Verfügbarkeit der Werke philosophischer Autoren ergaben. Beginnend mit dem 15. wird für jedes Jahrhundert seither dem chronologischen und berichtenden Teil mit den Artikeln zu den dort jeweilig angeführten Werken eine orientierende Übersicht vorangestellt, in der einerseits aufgezeigt wird, auf welche Weise und in welchem Maße die Einführung des Buchdrucks die Weitergabe und die Rezeption der neuen und auch der alten (!) Werke der Philosophie nachhaltig veränderte und vorantrieb und in der andererseits die Grundlinien nachgezogen und herausgestellt werden, von denen - aus heutiger Sicht - die philosophischen Denkrichtungen in diesen Jahrhundertabschnitten im besonderen Maße geprägt und bestimmt waren.
Umso größer das Vergnügen über die Chronik der philosophischen Werke, die sich als Wegweiser durch die Geschichte der westlichen Philosophie anbietet. Mit ihrer Hilfe kann man sich manche Trittleiter basteln. Zum Glück wird es einem nicht leichter als möglich gemacht.
Süddeutsche Zeitung (Jens Bisky) 25.02.2012

Es ist ungemein spannend, den Verlauf der Veröffentlichungen zu verfolgen. Regenbogen bietet gute Einleitungen zu den Jahrhunderten. Seine neuartige Chronik zeigt, wie die Gegenwart eines Gedankens aussah. Wer wissen will, wann und wie Gedanken aus den akademischen Zirkeln über den Buchdruck die öffentliche Diskussion prägten, findet aufregende Antworten. Für mich eine der wichtigsten Entdeckungen des Bücherjahres.
Gert Scobel in Philosophie Magazin 2/2012

Besondere Empfehlung des Norddeutschen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung auf der Sachbuchbestenliste im Januar 2012!

Man wird das Buch auch dann nützlich finden und zur schnellen Information konsultieren, wenn man nicht vorrangig an der zeitlichen Konstellation interessiert ist. Zwar gibt es, wie erwähnt, auch einige andere Werklexika, doch werden diese auf geschickte Weise von dem vorliegenden Werk ergänzt. Der Nutzen des Bandes als Hilfsmittel wird durch ein detailliertes Register der Titel und Titelstichwörter (!) sowie ein Register der Autoren und Werke erhöht.
Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft

Beachten Sie auch folgende Titel:

Disziplinen der Philosophie
Brandt, Horst D. (Hg.)

Disziplinen der Philosophie