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Friedrich Heinrich Jacobi im Kontext der Aufklärung

Diskurse zwischen Philosophie, Medizin und Literatur


Studien zum achtzehnten Jahrhundert 30. 2008. XII, 528 Seiten.
978-3-7873-1878-0. Leinen
EUR 98,00


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Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819) ist eine zwitterhafte Gestalt der deutschen Aufklärung: Auf der einen Seite führten seine polemischen Attacken auf die Vernunft dazu, daß er der Gegenaufklärung zugerechnet wurde, auf der anderen Seite offenbart u.a. die freiheitliche Orientierung seiner Äußerungen einen unverkennbar aufklärerischen Impetus.

Carmen Götz geht der Frage nach der Positionierung Jacobis im Aufklärungsprozeß unter Rückgriff auf den umfangreichen Düsseldorfer Briefwechsel Jacobis nach. Am Leitfaden von fünf Begriffen, die der Vernunft üblicherweise gegenüberstehen - "Gefühl", "Begehren", "Leib", "Natur" und "Phantasie" -, werden im Rahmen einer philosophisch inspirierten Kulturgeschichte die zeitgenössischen Diskurse samt ihrer Widersprüche, Brüche, aber auch themenübergreifenden Kontinuitäten herausgearbeitet. In der Studie werden soziopolitische Veränderungen mit mentalitäts- und ideengeschichtlichen Entwicklungen verknüpft. Themenschwerpunkte sind unter anderem der Freundschaftskult, die Disziplinierung des Bürgers im Erziehungsprozeß, die Hypochondrie als Modekrankheit der Aufklärungszeit, Naturkult und Pantheismus sowie Schwärmerdebatte und Verschwörungstheorie.
[...] eine ebenso flüssig wie belehrend zu lesende Studie [...] . Nicht nur die Jacobiforschung sollte dieses Porträt eines Vernunftkritikers im Namen der Vernunft zur Kenntnis nehmen.
www.sehepunkte.de

Nicht nur im Umfang, sondern nach Anspruch, Ambition und Durchführung übertrifft das Buch der Literaturwissenschaftlerin und Philosophin bei weitem das, was selbst ähnlich breit angelegte Dissertationen leisten. Dies ist schon deshalb bemerkenswert, weil die Verfasserin so bescheiden wie sorgfältig ein außerordentlich weites Forschungsfeld vermisst, denn tatsächlich ist es die denkbar großzügigste Auslegung des Konzepts vom 'ganzen Menschen' (Schings), die ihrer Arbeit zugrunde liegt.
Germanisch-Romanische Monatsschrift

Carmen Götz, die sich durch die Herausgabe der Romane als Kennerin erwiesen hat, legt mit dieser flüssig zu lesenden Studie eine Arbeit vor, der in der Aufklärungsforschung ein verdienter Platz gebührt.
Düsseldorfer Jahrbuch 81 / 2011

Mit der Düsseldorfer Dissertation der Medizinhistorikerin Carmen Götz wird nun erstmals eine Studie zum ausgreifenden und für das späte 18. Jahrhundert paradigmatischen Briefwerk Jakobis verfasst. Dabei gelingt der Autorin nicht allein die thematische Vielfalt, sondern auch die entwicklungsgeschichtlichen Bewegungslinien des epistolaren Schaffens Jacobis bis 1794 in eine Ordnung zu bringen und anschaulich darzustellen. Die Fülle prominenter Briefpartner kommt dabei ebenso zu Wort wie die unterschiedlichen epistemologischen und moralisch- wie technischpraktischen Funktionen der Jacobi’schen Briefe. Bei allen durchaus auch problematischen Thesen und Demonstrationen der Arbeit kann festgehalten werden, dass Götz eine interessante, bisweilen aufregende, ja bewegende Arbeit zu jenem Teil von Jakobis Leben und Werk gelungen ist, das sich in seinen überlieferten Briefen (und denen seiner Briefpartner) reflektiert.
Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXII - 1/2012

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