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Moderne Ikonen

Die Präsenz des Undarstellbaren in der neueren Kunst


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 54. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106154
EUR 14,90


›Ikonen‹ sind heute nicht mehr nur die Ikonen der christlichen Kirche, sondern vor allem die Ikonen der modernen Massenkultur. Beide Arten von Ikonen werden in der neueren Kunstreflexion aufgegriffen: Kunst gilt entweder, verstanden als Erbin der religiösen Ikone, als Phänomen, das Absolutes in singulärer Weise anschaulich er- fahrbar macht. Oder aber die Kunst gilt umgekehrt lediglich als Klasse in der Welt der säkularen Ikonen. Demgegenüber wird im Beitrag erstens die These vertretenwerden, daß die neuere Kunst sowohl Aspekte transzendenter als auch immanenter Ikonen umfaßt. Zugleich ist es aber, so die zweite These, für unser Kunstverständnis charakteristisch, ein theoretisches Kontrastverhältnis zwischen Kunst und Ikone an- zunehmen. Dieses gründet auf einer spezifischen Reflexivität der Kunst, durch die sie sich von der Ikone beiderlei Art kategorial unterscheidet.

Today, the word ›icon‹ usually no longer refers to the icons of the Christian church, but to the icons of the modern mass-culture. Both sorts of icons play a key-role in the recent discussion about art: Either art is supposed to be a descendant of the religious icon, a phenomenon that gives us a singular visual experience of the Absolute. On the other hand, art is supposed to be just one class among others in the wide world of the secular icons. In contrast to these two positions this essay contends that modern art comprehends aspects of transcendent as well as of immanent icons. Furthermore, it argues that at the same time it is characteristic for our notion of art to suppose a contrast between art and icon. This contrast is based on a specific reflectivity of art, which marks a categorical difference between art and both sorts of icons.