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In der Spanne eines Augenblicks

Messianische Motive bei Benjamin, Adorno und Horkheimer


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 36/37
DOI: 10.28937/9783866746664_3
EUR 6,90


Hans-Ernst Schiller untersucht das Verhältnis von religiösen Offenbarungsmotiven und Vernunftbegriffen bei Kant, Benjamin, Adorno und Horkheimer entlang der Kernfrage, welche Topoi des Messianismus sich säkularisieren lassen und welche nicht, bzw. in welchem Maße und mit welchen Folgen sie säkularisiert werden können. Er legt dar, wie der messianische Komplex von Hoffnungen – auf soziale Gerechtigkeit und Frieden einerseits sowie auf den Sieg über den Tod andererseits – in philosophische Begriffe übersetzt werden kann. Dies sind vor allem das Konzept universalistisch-moralischen Handelns bei Kant, die Begriffe des Eingedenkens sowie der Gefahr und der Rettung (bzw. des veralltäglichten Katastrophischen) bei Benjamin und die Begriffe von Anwachsen und Vollendung der Negativität als Anzeichen für das Nahen der Erlösung sowie deren potenziell jederzeitiges Eintreten bei Horkheimer und Adorno. In einer Diskussion des Verhältnisses von religiösen Erlösungsvorstellungen und deren Übersetzung in Theoreme der praktischen Philosophie klärt Schiller den philosophischen Gehalt jener »messianischen Motive« in der Kritischen Theorie, die in der Rezeption häufig nur oberflächlich wahrgenommen werden, und benennt ihre Aporien.