Historisches und kritisches Wörterbuch. Zweiter Teil der Auswahl

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Herausgegeben von Günter Gawlick und Lothar Kreimendahl

Philosophische Bibliothek 582. 2011. Übersetzt und herausgegeben von Günter Gawlick und Lothar Kreimendahl. XII, 802 Seiten.
978-3-7873-2014-1. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-2014-1

EUR 35.99

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Pierre Bayles "Dictionnaire historique et critique" (1. Aufl. 1697) ist als die "Bibel" oder, in den Worten Wilhelm Diltheys, als die "Rüstkammer der Aufklärung" bezeichnet worden. Die Attraktion, die es nicht nur auf die zeitgenössischen Leser ausübte, beruht in erster Linie auf dem Geist nüchterner, vorurteilsfreier Prüfung, der das ganze Werk durchzieht. Diese Grundhaltung traf den Nerv und das Lebensgefühl des 18. Jahrhunderts, das sich nach Kants Worten nur dem verpflichtet fühlte, was vor dem "Richterstuhl der Vernunft" legitimiert worden war. Bayle steht am Anfang dieser Entwicklung und pocht unbeirrbar auf die Rechte der Vernunft, die sich für ihn in einer schonungslosen Prüfung des überlieferten Wissenstandes manifestieren.

Im Jahr 2003 haben die Herausgeber aus den mehr als 2000 Artikeln des Wörterbuchs einen ersten Band mit einer Auswahl von gut 30 Artikeln sowie mit den vier "Klarstellungen" Bayles in neuer Übersetzung innerhalb der Philosophischen Bibliothek (PhB 542) vorgelegt. Infolge der positiven Resonanz erscheint anläßlich des 300. Todestages Bayles jetzt der zweite und abschließende Teil der Auswahlausgabe. Der Schwerpunkt liegt wiederum auf den philosophischen Artikeln des 'Dictionnaire'. Zusammen mit den bereits vorliegenden Texten vermitteln die hier präsentierten gut 30 weiteren Artikel einen Eindruck von Bayles philosophischem Denken.

| Kapitel kaufen InhaltV
| Kapitel kaufen VorwortVII
| Kapitel kaufen BibliographieIX
| Kapitel kaufen Historisches und kritisches Wörterbuch1
| Kapitel kaufen Vorrede zur ersten Ausgabe1
| Kapitel kaufen Abdas28
| Kapitel kaufen Acosta34
| Kapitel kaufen Amphiaraus49
| Kapitel kaufen Anaxagoras56
| Kapitel kaufen Ancillon104
| Kapitel kaufen Andronicus, Marcus Pompilius119
| Kapitel kaufen Arkesilaos, der Philosoph121
| Kapitel kaufen Arminius137
| Kapitel kaufen Arriaga145
| Kapitel kaufen Aureolus150
| Kapitel kaufen Beaulieu157
| Kapitel kaufen Charron170
| Kapitel kaufen Conecte195
| Kapitel kaufen Eva203
| Kapitel kaufen Geldenhaur231
| Kapitel kaufen Gregor I.241
| Kapitel kaufen Hobbes250
| Kapitel kaufen Hoffmann264
| Kapitel kaufen Jonas, der Prophet270
| Kapitel kaufen Kainiten278
| Kapitel kaufen Karneades288
| Kapitel kaufen Knutzen313
| Kapitel kaufen Kritias318
| Kapitel kaufen La Mothe le Vayer327
| Kapitel kaufen Leukipp356
| Kapitel kaufen Lukrez377
| Kapitel kaufen Luther417
| Kapitel kaufen Majus428
| Kapitel kaufen Mariana440
| Kapitel kaufen Melanchthon451
| Kapitel kaufen Mohammed468
| Kapitel kaufen Ovid542
| Kapitel kaufen Pellisson575
| Kapitel kaufen Ruffi588
| Kapitel kaufen Ruggeri601
| Kapitel kaufen Sara614
| Kapitel kaufen Sennert, Daniel641
| Kapitel kaufen Simonides659
| Kapitel kaufen Socinus, Faustus683
| Kapitel kaufen Synergisten716
| Kapitel kaufen Thales736
| Kapitel kaufen Wechel746
| Kapitel kaufen Zenon, der Epikureer753
| Kapitel kaufen Zoroaster763
| Kapitel kaufen Namenregister785

Dass nun die wichtigen Artikel seines Wörterbuchs in neuer Übersetzung und einer klugen Auswahl vorliegen, ist ein Ereignis für die Aufklärungsforschung.
Aus einem Brief von Prof. Dr. Gerhard Sauder

... eine ausgezeichnete Vorschule für künftige Bayle-Leser und der seit langem in Deutschland ausgebliebene Hinweis auf die überragende Bedeutung dieses Autors.
Frankfurter Allgemeine am 7. Mai 2003

Und in der Tat findet man (heute kaum noch anstößige) sexualisierte Anekdoten, die Bayle - wie andere Anekdoten auch - in seine Darstellung eingebaut hat. Nach Auskunft der Herausgeber dienten sie der Unterhaltung und sollten den Absatz des aufklärerischen 'Wörterbuches' steigern (S. XXII). Beides ist auch dem Leser der deutschen Auswahlübersetzung (nicht nur wegen der Anekdoten) sowie Verlag und Herausgebern für eine vorzüglich gearbeitete Studienausgabe zu wünschen.
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 6/2004

[…] auch der Bestseller der Frühaufklärung, Bayles mehrbändiges, immer wieder erweitertes und nach seinem Tod unentwegt neu aufgelegtes 'Dictionnaire historique et critique' enthält die bis heute komplexeste Theorie der Toleranz.
Otto Kallscheuer (DIE ZEIT)

Das Werk ist unvergleichlich: Hier trägt ein Mensch das Wissen seiner Zeit in pointierten Darstellungen zusammen.
Rainer Forst (DIE ZEIT)

Die Herausgeber haben ihr Ziel, eine im akademischen Unterricht brauchbare Auswahl zuverlässig übersetzter Artikel aus dem 'Dictionnaire' zu schaffen, erreicht. Ein repräsentatives Bild des Gesamtwerks zu geben, mussten sie notwendig verfehlen. Dafür wäre ein weniger philosophiegeschichtlich, eher (um einmal einen Begriff aus der Entstehungszeit zu benutzen:) 'curiös' interessierter Zugang notwendig gewesen. Nichtsdestoweniger gebührt den Herausgebern und dem Verlag der Verdienst, die Aufmerksamkeit wieder mit Nachdruck auf ein Hauptwerk der europäischen Frühaufklärung gelenkt zu haben.
www.literaturkritik.de

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