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From Adorno’s Critique of Culture Industry to the Critical Evaluation of Digital Media


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 62. Heft 1
DOI: https://doi.org/10.28937/1000107633
EUR 16,90


Als Adorno und Horkheimer Anfang der vierziger Jahre ihren kritischen Begriff Kulturindustrie gebildet haben, dachten sie überwiegend an Kino und Radio als zentrale Medien. Das Fernsehen war damals nicht genug entwickelt, um als wichtiger Teil der Massenkultur jener Zeit berücksichtigt werden zu können. Die kritischen Aspekte ihres Beitrags waren aber so stark und gut strukturiert, dass man diese auch heutzutage nicht verwerfen kann, wenn es um eine faire Bewertung eines so wichtigen Phänomens der gegenwärtigen Kultur geht. Allerdings haben sich seit der Zeit von Adornos und Horkheimers Kritik eine Menge Modelle der Kritik der Massenkultur ergeben, die die Entwicklung der technischen Apparate berücksichtigen, von den analogischen Videosystemen zu den jüngsten Entwicklungen der digitalen Medien. Da deren Betrachtung nicht immer den genannten kritischen Standpunkt bewahrt hat, könnte ein Kriterium für die Wahl einer kritischen Betrachtungsweise sein, die Art und Weise zu reflektieren, in der die Beziehung zwischen Kunstwerken und Kulturwaren entworfen wird. Dementsprechend wählt der Autor Villem Flussers Theorie der »Posthistoire« als eine zeitgemäße Gegenposition zu Horkheimer und Adorno, besonders in seiner Zugangsweise zu den Themen von Kommunikation, Unterhaltung und Kunst überhaupt.

When Adorno and Horkheimer constructed in the early forties the critical concept of culture industry they had in mind mainly movies and radio as its main media. Even television broad- casting was not developed enough at that time to be considered as an important player in the scene of mass culture. Nevertheless the critical aspects of their contribution were so strong and well structured that even today they cannot be discarded in a fair evaluation of such an import- ant phenomenon of contemporary culture. However there have been since the time of Adorno and Horkheimer’s criticism many models of mass culture critique that took into account the evolution of the technological devices, from analogical video systems to the more recent developments of digital media. Since the consideration of the latter does not always rely on the maintenance of the aforementioned critical point of view, a criterion guiding the choice of a theoretical approach could be the way in which the relation between artworks and cultural commodities is conceived. According to this criterion the author chooses as an updated counterpoint to Adorno and Horkheimer’s mass culture critique Vilém Flusser’s theory of what he calls “post-history,” especially in its approach on communication, entertainment and art tout court.