Wie entdecken wir Bedeutungen und Wertvolles in der Welt? Konstantin Funk fragt in dieser Arbeit nach den Bedingungen gehaltvoller normativer Erfahrungen und behauptet unter Rückgriff auf Denkmotive John McDowells, dass das verstehende Erkennen von Gutem und Schlechtem das Ergebnis einer in Lebenswelt situierten Wahrnehmungsschule ist. Ein zentraler Aspekt dieser Schule muss auch die Frage nach Existenz und Objektivität eben jener Phänomene sein, und der Grund hierfür liegt in der Genese moralischer Gewissheiten innerhalb einer konkreten kulturellen Praxis: Im Alltag finden diese Anwendung, bewähren sich oder werden aktualisiert und verworfen. Unser moralisches Bewusstsein konstituiert sich also weniger durch notwendige Fakten, die wir lernen, als vielmehr durch Erfahrungen, die wir machen. Dies stellt auch die institutionalisierte akademische Ethik vor Herausforderungen.
Moralische Wahrnehmungsschule und ihre kulturelle Praxis
- 25.07.2025
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