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Film in der frühen Phänomenologie


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 61. Heft 1
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106276
EUR 14,90


Die meisten historischen Darstellungen der Verhältnisse von Phänomenologie und Film nehmen ihren Ausgang von Aufsätzen Merleau-Pontys und Ingardens aus der Nachkriegszeit. Sie lassen dabei die Zeit vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs unberücksichtigt. Wenn nun aber in der »frühen Phänomenologie« in der Tat keine ausführlichen Analysen des Kinos zu finden sind, so fehlt es dennoch nicht gänzlich an Bezugnahmen darauf bei Autoren wie Husserl, Heidegger, Eugen Fink, Moritz Geiger, Felix Kaufmann oder Oskar Becker. Der vorliegende Aufsatz möchte die in den phänomenologischen Kreisen der Zwischenkriegszeit kursierende implizite Auffassung des Kinos rekonstruieren und gelangt so zu einigen Schlussfolgerungen bezüglich der vorwiegend konservativen Tendenzen der Phänomenologie.

Most historical accounts of the relations between phenomenology and film take their departure from essays written by Merleau-Ponty and Roman Ingarden after 1945. Thus, they completely ignore the period before the outbreak of World War II. However, if one indeed has difficulties finding any detailed analysis of cinema among the writings of “early phenomenologists,” the subject is nevertheless referred to by authors such as Husserl, Heidegger, Eugen Fink, Moritz Geiger, Felix Kaufmann or Oskar Becker. The present article attempts to reconstruct the implicit conception of cinema which circulated in the phenomenological movement during the interwar period and thus arrives at some significant conclusions regarding the conservative tendencies of phenomenology.