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Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous


Herausgegeben von Arend Kulenkampff
Philosophische Bibliothek 556. 2005. Three Dialogues between Hylas and Philonous. Deutsche Übersetzung von Raoul Richter in der Bearbeitung von Arend Kulenkampff. Mit einer Einleitung und Anmerkungen von Wolfgang Breidert. XLV, 148 Seiten.
978-3-7873-2017-2. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-2017-2
EUR 14,99
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In "Three Dialogues between Hylas and Philonous" stellt Berkeley (1685–1753) seine bereits in "A Treatise Concerning the Principles of Human Knowledge" (PhB 532) dargelegte Lehre vom Immaterialismus in literarisch ansprechender und für den Einstieg in seine Philosophie geeigneter Form noch einmal vor.

1713 erschien in London "Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous" von George Berkeley. Letzterer, der Geistesfreund, verficht den ontologischen Grundsatz Berkeleys, daß nichts existiert außer denkenden Wesen und Ideen "in the mind": Existenz ist Wahrgenommenwerden (percipi) oder Wahrnehmen (percipere). Hylas vertritt Auffassungen, bei denen vor allem die Erkenntnistheorie Lockes Pate gestanden hat. Beide Dialogpartner stimmen darin überein, daß philosophische Überzeugungen, aus denen skeptizistische Konsequenzen abgeleitet werden können, sich selbst widerlegen, und jeder ist infolgedessen um den Nachweis bemüht, daß die gegnerischen Ansichten ebensolche Konsequenzen haben.

Ein beherrschendes Thema des ersten Dialogs bildet die Unterscheidung primärer und sekundärer Qualitäten. Berkeley möchte zeigen, daß die Unterscheidung gegenstandslos ist. Im zweiten Dialog verknüpft Berkeley den teleologischen Gottesbeweis mit einem Argument eigener Prägung, das er aus der idealistischen Seinsannahme und der Voraussetzung gewinnt, daß es eine externe Ursache unserer Sinnesempfindungen geben muß. Der dritte Dialog ist hauptsächlich der Widerlegung von Einwänden gewidmet. Die Frage nach der Vereinbarkeit von empirischer Wissenschaft und idealistischer Ontologie gehört hierher. Ferner die naheliegende These, daß alle Argumente gegen die materielle Substanz auch gegen die geistige Substanz beweiskräftig sind. Berkeley hält dem entgegen, daß jene ex definitione unmöglich ist, letztere jedoch nicht.
Ich ziehe Berkeleys 'Three Dialogues' seinem 'Treatise' deutlich vor. Es ist in der Tat einer meiner Lieblingstexte aus der Geschichte der Philosophie. Er ist denkbar schlicht im Ausdruck, äußerst raffiniert in der Dialektik und höchst konsequent in der Verfolgung seines Argumentationsziels. Dadurch wird er zu einer idealen Übung im Grundstudium. Ich bin froh, daß dieser Text in der sehr gediegenen Meiner-Ausgabe endlich wieder vorliegt.
Wolfgang Spohn (Universität Konstanz)

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