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Die Wahrheit der Unwahrheit


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 26/27
DOI: 10.28937/9783866748484_4
EUR 6,00


Michael Städtlers Aufsatz »Die Wahrheit der Unwahrheit« handelt vom Wahrheitsbegriff bei Kant, Aristoteles und Adorno und interpretiert die verborgenen inhaltlichen Implikationen des formalen, auf Übereinstimmung von Denken und Gegenstand abzielenden Wahrheitsbegriffs. In einem Vergleich zwischen Kants nominalistischer Wahrheitsauffassung mit dem je unterschiedlich begründeten metaphysischen Wahrheitsbegriff bei Aristoteles und Thomas von Aquin wird gezeigt, dass systematisch angelegte Erkenntnistheorie von der Voraussetzung einer vernunftgemäßen Totalität ausgeht. Sie impliziert eine stimmige Ordnung des Weltganzen, einschließlich der menschlichen Verhältnisse; dies steht jedoch quer zur Geschichte und zur Autonomie des Denkens und Handelns. Mit Blick auf technische wie auf ästhetische Aspekte der Kulturgeschichte versucht Städtler, Elemente einer Kritik des erkenntnistheoretischen Objektivitätsbegriffs zu benennen, ohne dabei den Geltungsanspruch der Konzepte »Wahrheit« und »Subjektivität« preiszugeben.