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Der Kerzenzieher


Herausgegeben von Sergius Kodera
Philosophische Bibliothek 544. 2006. Übersetzt, mit einer Einleitung und mit Anmerkungen herausgegeben von Sergius Kodera. LVI, 208 Seiten.
978-3-7873-1795-0. Kartoniert
EUR 12.90


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Giordano Bruno (1548–1600), einer der bedeutendsten Philosophen der Renaissance, veröffentlichte 1582 in Paris sein erstes Werk in italienischer Sprache, eine turbulente Komödie, angesiedelt im zeitgenössischen Neapel.Der "Candelaio" ist mehr als ein literarisches Bravourstück mit mehreren ineinander verwobenen Handlungssträngen sowie einer Liebeserklärung des Autors an seine Heimat Neapel.

Daß hier zentrale Positionen angelegt sind, die Bruno in seinen philosophischen Schriften ausführt, ist bislang zuwenig beachtet worden: Themen wie die Dialektik von Sein und Schein (sie verlangt nach einer Methode für den sachgerechten Umgang mit den täuschenden Bewußtseinsbildern), das Wirken der Fortuna in einem zyklischen Weltbild und Kommentare zur gleichzeitig in den lateinischen Schriften des Autors entwickelten Gedächtniskunst sind in die Handlung eingebettet. So betrachtet erschließt sich das Stück als literarisches Experiment, in welchem Bruno versucht, das neue Denken in neuem Gewand auf der Bühne zu präsentieren.

Zahlreiche intertextuelle Verweise auf Klassiker der italienischen und der antiken Literatur machen den Candelaio nicht nur für Literatur- und Theaterwissenschaftler, sondern auch für Kulturhistoriker zu einem beachtenswerten Quellentext.
Dem Meiner Verlag ein großes Lob, einen so ungewöhnlichen und lustvoll zu lesenden Text wieder zugänglich gemacht zu haben.
Der Golem, Heft 16 (2004)

Die vorliegende Übersetzung ist vorzüglich. Vor allem die sorgfältige geistesgeschichtliche Einführung und der umfangreiche Anmerkungsapparat sind ganz hervorragend gelungen. Diese Ausgabe ermöglicht es jedem, die teils komplizierte aber äußerst lesenswerte Abhandlung Giordano Brunos zu verstehen und geistesgeschichtlich einzuordnen.
Prof. Dr. Dietmar Herz