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Artefakt – Schöpfung – Werk

Prolegomena zu einer Taxonomie produzierter Entitäten


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft 65/1, 2020: WERK-ZEUGE
DOI: 10.28937/1000108478
EUR 17,90


Was verbindet all diejenigen Dinge miteinander, auf die wir mit dem Werkbegriff Bezug nehmen? Der vorliegende Beitrag begründet, warum der Artefaktbegriff weiter gefasst werden sollte, als es in der Artefaktphilosophie üblich ist. Folgt man
diesem Vorschlag, lassen sich der Begriff der Schöpfung und der Begriff des Werks als Subkategorien des Artefaktbegriffs explizieren. Auf diese Weise ergibt sich eine Taxonomie produzierter Entitäten, die auf eine Besonderheit der Kategorie des
Werks aufmerksam macht: Als Werke fassen wir nur solche Schöpfungen auf, von denen wir annehmen, dass ihre Beschaffenheit urheberseitig in ihren wesentlichen Hinsichten abschließend festgelegt worden ist und diese Festlegung im Prinzip zeitlich datiert werden kann. Ein solches Verständnis des Werkbegriffs erlaubt es, die spezifisch unabgeschlossene Geschaffenheit von Vorstufen und bestimmten Fragmenten anzuerkennen, und lässt uns auch verstehen, warum wir mitunter von einem work in progress sprechen.
What do all those things have in common that we refer to with the concept of a work? This article explains why the concept of artifact should be understood in a broader sense than is usual in the philosophy of artifacts. Following this suggestion, the concept of creation and the concept of a work can be explained as subcategories of the concept of artifact. This leads to a taxonomy of produced entities, which draws attention to a peculiarity of the category of the work: We consider works to be only those creations of which we assume that their nature has been finally determined in its essential aspects by the author and that this determination can in principle be dated. Such an understanding of the concept of a work allows us to acknowledge
the specifically unfinished nature of pre-stages and certain fragments, and also makes us understand why we sometimes speak of a ›work in progress‹.